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Wer will fleißige Handwerker sehen

Nach acht Jahren im Container zieht die BIP-Kreativitätskita im Sommer in ihren Neubau an der Wiener Straße um.

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Von Dana Ritzmann

Die Wände sind weiß. Und diese Schlichtheit ist gewollt, sagt Helge Hartwig. Bunt wird es hier, wenn die Kinder eingezogen sind. „Sie bringen mit ihrer Kreativität Leben und Farbe in die Räume“, erklärt der Erzieher, der seit gut sechs Jahren den Kindergarten in freier Trägerschaft der BIP Kreativitätszentrum gGmbH leitet. Im Sommer ist der Umzug aus dem Container an der Tiergartenstraße geplant. Dann sind die bunten Puppentheater, die in jedem Gruppenraum stehen, nicht mehr die einzigen Farbtupfer in dem Neubau an der Wiener Straße. Im September 2011 wurde der Grundstein gelegt. Tanzende Kräne und schaufelnde Bagger seien für die Kindergartenkinder ein Erlebnis gewesen, erinnert sich Hartwig, für den die Gucklöcher im Bauzaun monatelang zum pädagogischen Programm gehörten. Als dann das neue Haus stand und draußen nicht mehr so viel passierte, sei das Thema uninteressant geworden. Um den Umzug – den ein Großteil der 120 Kinder im Sommer miterleben wird – wieder zu thematisieren, hat Kreativitätspädagoge Hartwig ein Musical geschrieben. Darin begeben sich die Kinder auf eine Fantasiereise durch die neue Einrichtung. Sie tanzen, singen und hüpfen den Alltag, wie er bald in den neuen Räumen stattfinden soll. Künstlerisch ist der Umzug vollbracht.

Am Neubau selbst turnen noch die Handwerker. Zwischen Gitterbettchen und Töpfchenreihe wird geschraubt und geklebt, Regale werden angebracht und Schränke gerückt. Im Tanzraum fehlt noch der Vorhang, und im Experimentierzimmer soll eine Matschwanne stehen. Helge Hartwig hat im Blick, was in dem 4,3 Millionen teuren Neubau alles angebracht und eingerichtet werden muss. Nebenher sucht der Kitaleiter auch noch Personal. Etwa ein Dutzend neue Erzieher für zusätzlich 120 Kinder, davon 60 Krippenkinder, die zum neuen Schuljahr in der BIP-Kita anfangen sollen. Dass der Kita-Neubau dann auch eine Krippe haben wird, freut besonders Caroline Lang. Die 32-Jährige wohnt mit ihrer Familie in der Nähe der Wiener Straße und bringt seit zwei Jahren ihre fast fünfjährige Tochter in die BIP-Kita. Ab Herbst soll auch ihr kleiner Sohn dort betreut werden, der dann ein gutes Jahr ist. „Wir freuen uns alle auf die Eröffnung“, kommentiert Elternratsmitglied Lang die Stimmung von Müttern, Vätern und Erziehern. Statt enger Containerwände gibt es dann lichte Räume und breite Flure, Fußbodenheizung und neue Bäder. „Ist das ein Unterschied?“, fragt Hartwig rhetorisch. Wohl wissend, dass noch viel Arbeit vor ihm liegt.