AfD in ihrer Hochburg ohne Kandidaten

Bei der Europawahl stimmte fast jeder Wähler für die AfD in Neißeaue. Es war der höchste Anteil der Partei in Sachsen und damit auch deutschlandweit. Anschließend wurde die Gemeinde europaweit bekannt, weil Journalisten vieler Zeitungen am Beispiel Neißeaues das Phänomen der AfD erklären wollten.
Nun wählt Neißeaue am 26. April einen neuen Bürgermeister. Doch zu dieser Wahl stellt die AfD keinen Kandidaten auf. Das steht nun fest, nachdem der Gemeindewahlausschuss die Bewerber zugelassen hat.
Stattdessen finden sich in der Kandidatenliste zwei vertraute Gesichter wieder. Zum einen kandidiert die amtierende Bürgermeisterin Evelin Bergmann (61) für das Amt. An zweiter Stelle steht Ewald Ernst (59). Der Schöpstaler hatte die Gemeinde als Bürgermeister von 2006 bis 2013 geleitet. Dritter Kandidat ist Per Wiesner. Der 42-Jährige lebt mit Familie in Groß Krauscha und ist von Beruf IT-Berater. Wiesner sitzt für die Wählervereinigung Freie Liste Neißeaue im Gemeinderat. Für sie kandidiert er auch für das Bürgermeisteramt. Evelin Bergmann wurde von der Bürgerinitiative "Kein Giftmüll in Neißeaue" aufgestellt. Ewald Ernst bewarb sich als Einzelkandidat.
Für die Wahl zugelassen
Der Gemeindewahlausschuss bestätigte am Donnerstag, dass alle drei Wahlvorschläge der Form entsprechen und auch die notwendigen Unterstützungsunterschriften aufweisen. Demzufolge können sich alle drei Kandidaten der Wahl zum Bürgermeister in acht Wochen in Neißeaue stellen.
Zur Bürgermeisterwahl vor sieben Jahren gab es ebenfalls drei Kandidaten. Neben Amtsinhaber Ewald Ernst noch Evelin Bergmann aus Kaltwasser und Johannes Fromm aus Groß Krauscha. Mit 68,2 Prozent aller gültigen Stimmen für Evelin Bergmann fiel die Bürgermeisterwahl eindeutig aus.