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Werden die Müllgebühren steigen?

Ab 2014 gibt es mehr Tonnen und die Sperrmüllsammlungen werden abgeschafft. Dann ändern sich auch die Preise.

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Von Peggy Zill

Das Konzept zur Abfallentsorgung ab 2014 im Landkreis steht. Wer den Müll einsammelt, wurde nun auch festgelegt. Jetzt beginnt bei den Entsorgungsbetrieben Kreis Mittelsachsen (EKM) das große Rechnen. Wie sich die Müllgebühren entwickeln, kann EKM-Geschäftsführer Jens Irmer noch nicht sagen. Nur dass die Kalkulation für die nächsten zwei Jahre erfolgen soll.

Bisher setzten sich die Gebühren in den Regionen Döbeln, Freiberg und Mittweida unterschiedlich zusammen. In der Abfallbilanz 2011 war die durchschnittliche Gebührenbelastung pro Einwohner und Jahr mit 28 Euro in Mittweida am niedrigsten. In Freiberg waren es 32 Euro, in Döbeln sogar 42 Euro.

In Zukunft wird es eine Entleerungsgebühr geben. Jede Tonne, die an der Straße steht, wird entleert, gezählt und abgerechnet. Hinzu kommt eine Festgebühr für jedes Grundstück. Die wird nicht wie bisher nach Einwohnern berechnet, sondern nach der Behältergröße. Angenommen die Kosten für die Entsorgung belaufen sich auf 10 Millionen Euro. „Davon wären 6 Millionen Euro variabel und 4 Millionen Euro fix“, rechnet Irmer vor. Würden die Fixkosten auf die Personen verteilt, würde sich der Bevölkerungsrückgang negativ auf die Kalkulation auswirken. Die Berechnung pro Behälter hat mehr Vorteile.

In den Gebühren enthalten sind dann auch die Kosten für die Sperrmüllentsorgung. Die erfolgt in Zukunft per Bestellung oder über die Wertstoffhöfe. Dieses Hol- und Bringsystem wurde bisher in Freiberg angewandt. Dort sind bis zu drei Kubikmeter Abfall pro Haushalt und Jahr kostenlos. Die Abholung am Grundstück ist von März bis November möglich. Spätestens vier Wochen nach Eingang der Bestellung kommt das Müllfahrzeug. Der Abholtermin wird etwa eine Woche vorher mitgeteilt.

Die Wertstoffhöfe sollen unter anderem in Leisnig und Waldheim eingerichtet werden – zusätzlich zur Abfallanlage in Hohenlauft. „Für die Einrichtung der Wertstoffhöfe werden gerade die Anträge bei der Landesdirektion gestellt“, so Irmer. Auf den Höfen können die Bürger dann auch ihren Grünschnitt loswerden. Die Biotonne wird es in Döbeln zwar weiterhin geben, aber dafür müssen die Grundstückseigentümer einen Vertrag mit dem Entsorger abschließen. Außerdem verschwinden die braunen Elektroschrotttonnen von den Containerplätzen. Alte Elektrogeräte nehmen ebenfalls die Wertstoffhöfe an. Dafür müssen die Döbelner ab 2014 Platz für zwei neue Tonnen machen: für die gelbe für Leichtverpackungen und die blaue für Papier. Dafür verschwinden die Papiercontainer von den Stellplätzen. Lediglich bei der Glasentsorgung wird sich nichts ändern. Diese Container bleiben stehen.

Für die Abfallentsorgung hat der Kreistag den Zuschlag der Arbeitsgemeinschaft Abfallentsorgung Mittelsachsen erteilt. Dahinter verbergen sich die Firmen Becker und Fehr. Es wurde darauf geachtet, dass nicht unbedingt der billigste Anbieter den millionenschweren Auftrag bekommt, sondern, der, der die Müllmänner anständig bezahlt. „Die Firmen zahlen jetzt annähernd Tariflohn“, so Jens Irmer. Damit bleiben auch die Entsorgungsdienste Döbeln im Geschäft. Der Landkreis hatte seine Anteile an der EGD im vergangenen Jahr an die Sita verkauft, die sie wiederum an die Firma Becker veräußert hat. Der Erlös vom Verkauf ging in die Kreiskasse.