Von Christian Müller
Mein erster Lehrausbilder war Heinz Roßmann aus Großröhrsdorf und nach der Berufswahl Walter Strauß aus Radeberg, der es bis zum Schluss blieb. Er war uns sehr symphatisch, auch einem Scherz nicht abgeneigt. Angesprochen wurden wir mit „du“, wobei Walter Strauß manchmal auch die unter uns üblichen Spitznamen verwendete. Aber das war nicht beleidigend, sondern kameradschaftlich.
An welche Ausbilder kann ich mich noch erinnern? Da war Walter Zeidler aus Pulsnitz, auch für die Werkzeugmacher zuständig. Er fuhr oftmals mit dem gleichen Zug wie ich. Da gab‘s Herrn Döscher aus Grünberg, der vor einiger Zeit ein großes Jubiläum als Mitglied der IG Metall feiern konnte. Eine Parallelschraubzwinge, wo „Döscher“ eingeschlagen ist, ist irgendwie bei mir hängen geblieben und erinnert mich an ihn. Da gab‘s einen Lehrausbilder aus Langebrück, der mir durch folgende sinngemäße Äußerung in Erinnerung geblieben ist: „Als Werkzeugmacher seid ihr die Krone der Schlosserei. Früher sind die Werkzeugmacher mit Stehkragen zur Arbeit gekommen.“ Diese herausgehobene Position ist längst Vergangenheit.
Herr Ebert aus Bischofswerda hat uns im Zeltlager Weißtropp das Wünschelrutengehen vorgemacht, obwohl er ein überzeugter Kommunist war und das, entsprechend damaliger offizieller Meinung, eigentlich nicht glauben sollte. Aber Fakten überzeugten eben. Der Lehrausbilder für die Maschinenschlosser hatte den Namen nach der Tat: Maschinsky. Die Leitung der Ausbildung lag in den Händen von Erich Rother und Herbert Hempel aus Leppersdorf. Letzterer ist später ins Flugzeugwerk Dresden gewechselt. Dort bin ich ihm mehrfach begegnet, denn ich hatte später begonnen, Luftfahrtwesen zu studieren, was aber infolge der Einstellung des Flugzeugbaues in der DDR nicht zu Ende geführt werden konnte. In der Werkzeugausgabe stand Emil, dem später ein Kollege folgte, der, wenn ich mich recht erinnere, Fremdenlegionär gewesen war. Aber das kann auch im Werkzeugbau gewesen sein.
(Fortsetzung folgt)