Von Jana Mundus
Chor, Mutter-Kind-Kreis, Posaunenchor oder Junge Gemeinde – all diese Gruppen kennt man in Kirchgemeinden. In der evangelischen Gemeinde Ottendorf-Okrilla hat sich vor zweieinhalb Jahren jedoch eine Gruppe zusammengefunden, die es so eher selten in Kirchgemeinden gibt. Manuela Schütten leitet seit 2006 eine Line Dance-Gruppe. Jeden Montagabend um 20 Uhr übt sie im Gemeindezentrum den Western-Tanzstil.
„Ein paar Mädchen aus der Gemeinde sind damals an mich herangetreten und haben gefragt, ob ich nicht eine Line Dance-Gruppe leiten könnte“, erinnert sich Manuela Schütten. Diese Mädchen und ihre Mütter waren die ersten Teilnehmer des wöchentlichen Treffs. Heute gehören 13 Frauen im Alter von 25 bis 65 Jahren zur Gruppe. Der ehemalige Pfarrer Matthias Franke hatte nichts gegen die Gründung der Gruppe unter dem Dach der Kirchgemeinde. „Ich glaube, er hat sich sogar darüber gefreut. Seine Frau hat lange bei uns mitgetanzt.“
40 Tänze haben sie schon drauf
Manuela Schütten tanzt schon seit einigen Jahren in einer Linedance-Gruppe in Radeberg. „Ich gebe in der Kirchgemeinde nur das weiter, was ich gelernt habe. Aber ich denke, es macht allen Teilnehmern Spaß“, erzählt sie. Beim Line Dance werden feste Choreographien auf bestimmte Lieder vermittelt. Fast 40 solcher Tänze haben die Ottendorfer in den vergangenen Jahren gelernt. „Aller vier Wochen fangen wir einen neuen Tanz an“, so die Leiterin. Mit der Zeit seien die Choreographien komplexer geworden. Aber auch das meistern die Mitglieder der Gruppe mit Bravour.
Cowboyhüte kommen später
Beim Line Dance denken die meisten Menschen sofort an Cowboyhüte. „Die haben wir aber noch nicht“, sagt Manuela Schütten. Aber vielleicht würde sich die Gruppe solche Hüte einmal anschaffen. Denn auch erste Auftritte hat es bereits gegeben. „Das sind dann aber meist Familienfeierlichkeiten der Mitglieder“, fügt sie hinzu. Regelmäßige Auftritte im Rahmen von Veranstaltungen der Kirchgemeinde habe es bisher noch nicht gegeben.
Wer bei der Line Dance-Gruppe mitmachen möchte, ist laut Manuela Schütten herzlich eingeladen. „Es sollten aber Vorkenntnisse vorhanden sein“, erklärt sie. Denn die ganzen Choreographien seien andernfalls nur schwer aufzuholen.