Von Helga Koch
Versprochen! Erna, oder wie das brave Tier heißt, wird weder laut muhen noch treten oder gar ihren Melker mit dem sprichwörtlichen Kuhschwanz bearbeiten, bloß weil er sich zum ersten Mal und sehr ungeschickt an einem Euter versucht. Erna stammt aus dem thüringischen Buttstädt, gibt Wasser statt Milch und ist leider gar keine richtige Kuh, sondern nur ein Gummi-Euter. Spaß gibt es beim Wettmelken in Putzkau am Sonnabend also ganz bestimmt! Und es gibt zwischen 10 und 18 Uhr noch viel mehr und vor allem Ernsteres zum Thema Landwirtschaft und Umwelt zu erleben und zu erfahren; die beiden Putzkauer Agrarbetriebe und die Bürgervereinigung laden zum 2. Aktionstag ein.
„Unsere beiden Betriebe bewirtschaften zusammen reichlich 900 Hektar Land“, sagt Geschäftsführer Tilo Jähnel von der Landbewirtschaftung Wesenitztal GmbH. Wer möchte, kann sich am Sonnabend von Marco Birnstengel, Geschäftsführer der Milch GmbH, durch einen Kuhstall führen lassen oder ein Kälbchen im Offenstall streicheln. Im Betrieb stehen gegenwärtig 260 Kühe und 25 Kälber. Die Gruppenführungen beginnen 11 und 13 Uhr. Außerdem können die Besucher auf alte und modernste Landtechnik wie Traktoren oder Mähdrescher gespannt sein und mal nach oben klettern.
Erwachsene dürfen unter Aufsicht mit einem Traktor übers Feld tuckern, die Kleineren stattdessen mit einem Buggy ihre Runden drehen.
Viele Betriebe haben Preise gespendet
Am Nachmittag steht das Spielmobil parat, das Glücksrad dreht sich, ab 13 Uhr startet der Hubschrauber für 25 Euro pro Person zu Rundflügen, der Sportverein TSV 93 baut eine Torwand auf, die Freiwillige Feuerwehr lädt zur Schauvorführung ein. Getrennt nach Frauen, Männern und Kindern werden die Sieger im Milchkannenstemmen ermittelt. Viele Betriebe und Gewerbetreibende haben Preise, unter anderem ein Fahrrad, zur Verfügung gestellt. Bereits um 10.30 Uhr treffen sich die rund 130 Mitglieder der Putzkauer Bürgerinitiative zu einer kurzen Versammlung. „Die Studie des sächsischen Umweltministeriums liegt zwar noch nicht vor. Aber eine Firma wird Möglichkeiten zur dezentralen Abwasserklärung vorstellen“, kündigt Jörg Heidig, der Vorsitzende der Bürgervereinigung, an. Im vergangenen Jahr folgten rund 500 Neugierige der Einladung zum Aktionstag.