Von Cathrin Reichelt
Ein fröhliches Mädchen mit schwarzen Zöpfen hüpft durch blaue Wellen. Das Bild an der Fassade der Bahnhofstraße 83 symbolisiert, was im Inneren des Hauses entsteht: eine Außenstelle der Kindertagesstätte „Wasserplanscher“. 60 Kindergartenkinder sollen dort ab dem Sommer betreut werden. „Wir hoffen, dass wir das Ziel, das wir uns gestellt haben, schaffen“, sagt Renate Schneider, die das Objekt für die Eigentümergemeinschaft Grundstücksgesellschaft Reyher GbR betreut. Ziel ist die Fertigstellung der Bauarbeiten bis zum 28. Juni. Dann folgen Abnahmen von Behörden und die Einrichtung der Räume. Ihre offizielle Einweihung ist für den 20. August vorgesehen.

Derzeit arbeiten Putzer, Trockenbauer, Heizungs- und Sanitärinstallateure, Elektriker, Fliesenleger und Maler gleichzeitig auf den beiden Etagen. Ursprünglich bestand jede Etage aus einem einzigen großen Raum. Denn früher wurden dort Sitzmöbel produziert und später Möbel verkauft. Inzwischen haben die Trockenbauer ganze Arbeit geleistet und zahlreiche Zwischenwände eingezogen. Pro Etage sind drei Gruppenzimmer, ein Sanitärraum und eine kleine Küche entstanden. In der ersten Etage kommt ein Zimmer für die Leiterin dazu und in der zweiten ein Sportraum, der mit einer Kletterwand ausgestattet werden soll. Insgesamt wird für die Mädchen und Jungen eine Fläche von rund 450 Quadratmetern ausgebaut.
„Die Räume bekommen eine Akustikdecke zur Schalldämmung“, erklärt Renate Schneider. Der Boden wird farbig gestaltet, aber die Wände bleiben weiß. Schließlich seien kindgerechte Möbel oft bunt und das Spielzeug auch. „Die Kinder sollen nicht mit Eindrücken überfrachtet werden“, so Schneider.
Auf einige Dinge wird beim Ausbau der beiden Etagen besonders geachtet. Dabei kommt dem Eigentümer seine Erfahrung zugute. Er hat bereits zwei Kindereinrichtungen in Hamburg gebaut. Mit Waldheim sind für ihn aller guten Dinge drei. Im Flur fällt eine Schräge auf, die sich am Boden an der Wand entlangzieht. Dahinter verbergen sich die Heizungsrohre, die sonst für die Kinder zur Unfallquelle werden könnten. Die Fenster sind zwar noch die alten. Aber vor ihnen wurde ein Fallschutz angebracht. Im Hausflur hätten es die Kinder derzeit noch schwer, sich festzuhalten. Das Geländer hat Erwachsenenhöhe. Demnächst werden die Arbeiter ein zweites in kindgerechter Höhe anbringen.
Am Ende jedes Flurs führt eine Tür direkt nach draußen. Durch sie sollen die Kinder das Haus bei einem Brand schnell verlassen können. Die Stahltüren gibt’s schon, die Treppe fehlt noch. Dafür fallen an der rückwärtigen Fassade fiktive Fenster auf, aus denen eine unbekleidete Frau und Tiere schauen. Die Figuren wurden von dem Waldheimer Künstler Werner Rollow gemalt. Sie befinden sich schon seit 21 Jahren an dieser Stelle. Deshalb sei der Eigentümer der Meinung, dass sie erhalten bleiben sollen.
Die Umbaukosten des Hauses, in dem dann nur noch das Erdgeschoss leer steht, trägt der Eigentümer. Die Stadt Waldheim wird die beiden Etagen für fünf Jahre mieten. „Danach besteht eine Option auf eine weitere Nutzung“, so Renate Schneider. Betreiber der Außenstelle ist, wie beim Haupthaus der Wasserplanscher an der Voigtstraße, die Volkssolidarität.
Unweit der neuen Außenstelle der Wasserplanscher können die Kinder auch auf einem Spielplatz toben. Er wird im Zusammenhang mit der Erweiterung der Kita komplett neu angelegt. Den Auftrag dazu hat der Technische Ausschuss an die Firma Thiel Gartenholz aus Döbeln vergeben. Das Unternehmen wird Zäune und Tore bauen, Wege anlegen und zwei Gartenhäuser aufstellen. Um die Spielgeräte kümmern sich die Mitarbeiter der „Gartenzwerge“ Garten- und Landschaftsbau GmbH aus Waldheim. Sie stellen auf dem rund 800 Quadratmeter großen Gelände eine Kletterhütte, eine Schaukel, eine Hangelstrecke, einen Sandkasten und ein Sonnensegel auf.