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Wie das Doping-Labor in Kreischa die Wende überlebte

Das Institut war ein Teil des Doping-Systems in der DDR. Trotzdem wurde es in der Wendezeit nicht abgewickelt. Für den Leiter bis heute unbegreiflich.

Von Daniel Klein
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In der Hand hält Detlef Thieme die Behälter, die zu DDR-Zeiten verwendet wurden. In den Plastedosen war ursprünglich Instant-Kaffee, mit einem Draht und Siegel versehen diente es aber auch für den Transport der Urinflaschen.
In der Hand hält Detlef Thieme die Behälter, die zu DDR-Zeiten verwendet wurden. In den Plastedosen war ursprünglich Instant-Kaffee, mit einem Draht und Siegel versehen diente es aber auch für den Transport der Urinflaschen. © Thomas Kretschel

Der unauffällige Flachbau versteckt sich hinter einem anderen. Von der Straße aus, die von Dresden nach Kreischa führt, ist er nicht zu sehen. Es wirkt fast so, als soll das, was hier gemacht wird, im Verborgenen bleiben. Ganz falsch ist der Eindruck nicht, allerdings galt das nur bis zur Wende. Dem Zentralinstitut mit Rehabilitationszentrum und Dopingkontrolllabor Kreischa, so der offizielle wie sperrige Name zu DDR-Zeiten, „haftete etwas Geheimnisumwittertes an“. Dr. Detlef Thieme, der Leiter der Nachfolgeeinrichtung, arbeitet zwar erst seit 1992 hier, doch er kennt die Geschichten genauso wie die Mythen.

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