Von Herbert Bergmann
Der VEB Kunstblume Sebnitz war der größte Produktionsbetrieb, der seinen Sitz in Sebnitz hatte. Er bestand über 37 Jahre, von 1953 bis zum 30. Juni 1990 als VEB Kunstblume Sebnitz und zuletzt als Kunstblumen- und Festartikel GmbH bis zum 30. September 1991. Das Unternehmen wurde geleitet von den Betriebsdirektoren Eberhard Wirker von 1953 bis 1981 und Klaus Hohlfeld von 1981 bis 1990 sowie als Sebnitzer Kunstblumen- und Festartikel GmbH von Geschäftsführer Ullrich Dornick 1990 bis 30. September 1991. Anfangs wurden nur künstliche Blumen und ihre Nebenbestandteile hergestellt. Die Produktionspalette wurde nach und nach erweitert. 1976 betrug der Anteil der Produktion künstlicher Blumen noch 50 Prozent vom Gesamtvolumen, im Jahre 1990 nur noch 15 Prozent.
Der VEB Kunstblume Sebnitz hatte Werke bzw. Produktionsstätten außer in Sebnitz, in Bischofswerda, Ebersbach (kurzzeitig), Dresden, Frankenberg, Greußen, Langburkersdorf, Neukirch, Neustadt (Sachsen), Putzkau, Rückersdorf, Sohland, Steinigtwolmsdorf, Wechselburg, Zwickau. Die Erzeugnisse des Betriebes wurden in 35 Länder auf fünf Kontinente exportiert. 1975 hatte der VEB Kunstblume Sebnitz mit 5265 Beschäftigten, darunter 85 Prozent Frauen, und 4 000 Heimarbeitern die größte Zahl der Mitarbeiter. Das Unternehmen hatte für die Stadt Sebnitz und die ganze Region große Bedeutung, nicht nur als Arbeitgeber, sondern auch für die Gestaltung des gesellschaftlichen, kulturellen, geselligen und sportlichen Lebens. Die finanziellen und materiellen Leistungen des VEB Kunstblume Sebnitz für die Entwicklung der sozialen und technischen Infrastruktur der Stadt Sebnitz war erheblich.