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Wie eine Müllhalde zur grünenden Oase wurde

Claudia und Karel Cáp haben hinter ihrem Haus mit Gefühl und Ideen ein blühendes Idyll samt Seerosenteich angelegt.

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Von Nadja Laske

Als Claudia und Karel Cáp ihr Haus sanierten, brauchten sie nur in den Garten zu gehen. Dort fand sich fast alles, was sie brauchten: die grünen, zart gemusterten Fliesen aus der Küche in der Erdgeschosswohnung, das eiserne Tor aus der Zufahrt zum Grundstück, sogar alte Badeöfen. Nur – der Garten war kein Garten. Er war eine Müllkippe, ein Schrottplatz, das schiere Chaos.

Tonnenweise Müll entsorgt

So fand Karel ihn, als er vor 16 Jahren aus München nach Dresden kam, um die Prohliser Stadtvilla auf Vordermann zu bringen. Balken um Balken, Schindel um Schindel. „Zusammen mit drei Freunden habe ich drei Wochen lang gebraucht, um all den Müll aus dem Hof zu räumen“, erzählt er. Ein paar Jahre mussten vergehen, bis das Ehepaar Cáp sich ihre kleine, grüne Oase anlegen konnte. Heute erinnert nichts mehr an die Halde von einst. Vorbei an der Remise gelangt man in ein wahres Idyll. Üppig grünen und blühen riesige Hortensien in zartem Rosé. Fuchsien, Holunder, Clematis, Wandelröschen und Phloxstauden zeigen ihre zarten Blüten. Ebenso Hibiskus, Japanischer Ahorn und Fetthenne.

Ein schmaler Plattenweg verläuft in der Mitte des Gartens direkt auf einen Teich zu. Links und rechts des Weges haben Claudia und Karel Cáp Rosenbäumchen gepflanzt. „Die sind neu, der Winter war einfach zu hart, das haben die vorhergehenden nicht überlebt“, erzählt Karel. Richtig stolz sind er und seine Frau auf ihren Seerosenteich. Kreisrund hat Karel, ein handwerklicher Tausendsassa, die Senke ausgehoben und mit Platten begrenzt. Rosafarben prangen die großen Dolden auf dem Wasser. Am Rand des Teiches steht eine Frauenskulptur. „Wir haben sie Florentine genannt“, sagt Claudia, die sich die Plastik vor Jahren nach einer schweren Krankheit kaufte. Nun wacht sie über die Flora in Cáps Garten. Florentine kommt vom lateinischen Namen Florentius, der im wörtlichen Sinn „Die Blühende“ bedeutet.

40 Jahre alte Aloen und Agaven

Im hinteren Teil des Gartens lädt ein Pavillon zum gemütlichen Sitzen im Schatten ein. Mit seinem zarten, verspielten Metallrahmen passt er großartig zur romantischen Aussage der ganzen Anlage. Claudia hat ihn eines Sommerendes im Baumarkt als Schnäppchen gefunden, frisch angestrichen und damit einen wichtigen Akzent gesetzt. Der Pavillon sollte einen besonderen Platz auf einer kleinen Anhöhe bekommen. So schüttete Karel Cáp 13 Tonnen Erdreich auf und befestigte schließlich die Ebene, auf der nun Tisch und Stühle stehen, mit vier quadratischen und zentimeterdicken Betonplatten. „Die stammen aus ausgedienten Telefonzellen“, erzählt er amüsiert.

Mit viel Gefühl und der Freude am Sammeln haben die beiden ihr Grundstück gestaltet. „Ein Garten muss eben wachsen“, sagt Claudia. Gewachsen sind über die Jahre auch die Pflanzen, die sie aus dem Urlaub mitgebracht hat. In Blumentöpfen gedeihen riesige Agaven und Aloen. Die sind vor 40 Jahren im Reisegepäck von Capri nach Deutschland gekommen. Nun geben sie dem Grundstück ein mediterranes Flair. Das bewundern auch die Nachbarn, die Claudia und Karel Cáp dazu brachten, sich für die Gartenserie der SZ zu bewerben.