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Wie groß ist die Pilz-Ausbeute in der Heide?

Ob sich das Suchen in diesem Jahr überhaupt lohnt und was für die Dresdner dabei gefährlich werden könnte. 

Von Julia Vollmer
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So volle Körbe sind in diesem Jahr wohl nur selten zu schaffen.
So volle Körbe sind in diesem Jahr wohl nur selten zu schaffen. © SymbPatrick Pleul/dpa

Bergeweise Pilze türmen sich in den Körben. Diese Bilder zeigten die Dresdner in den vergangenen Tagen ihren Freunden beim Treffen oder in den sozialen Netzwerken. Pilze scheint es in diesem Jahr im Überfluss zu geben, so der Eindruck. Doch ist das wirklich so?

Den Eindruck vom Wochenende kann der Bühlauer Revierförster Jörg Stelzig bestätigen. „An den beiden Tagen war tatsächlich halb Dresden in der Heide und hat nach Pilzen gesucht“, sagt er. Doch die Zeit der vielen Pilze sei vorbei, sagt er. Denn insgesamt sei es viel zu trocken, damit Steinpilze und Co. gut wachsen können. Auch der Dresdner Pilzexperte Stefan Zinke von der Fachgruppe Mykologie Dresden hat den Eindruck, dass es in diesem Jahr teilweise wieder weniger Pilze gibt, je nach Sammelgebiet allerdings stark unterschiedlich. „Ich war vor zwei Wochen das letzte Mal in der Dresdner Heide, da sah es mau aus. Es war einfach zu trocken“, sagt er. Doch es gibt noch Hoffnung für die Pilzsammler. „Die Saison kann noch bis in den November gehen, aber nur, wenn es vorher keinen Bodenfrost gibt“, so Zinke.

Auch der Sachsenforst sieht das Klima als Ursache für die wenigen Pilze. „Da Pilze am besten bei warmer Temperatur und feuchter Umgebung wachsen, ist das aktuelle Pilzjahr aus unserer Sicht bislang ungünstiger als das Vorjahr“, so Referentin Luise Sauer. Durch die insgesamt zu niedrigen Niederschläge würden viele Pilz nur verhalten wachsen. Die Niederschläge 2019 seien wieder unterdurchschnittlich und konnten das große Defizit des Vorjahres nicht ausgleichen. „So ist die Pilzausbeute in diesem Jahr bislang eher gering. Der Regen der vergangenen Tage hat das Pilzwachstum angeregt, für das große Pilzsammeln muss es aber noch mehr regnen“, sagt Sauer.

Doch welche Pilze gibt es eigentlich in der Heide? Derzeit wachsen als typische Waldpilze und beliebte Speisepilze der Steinpilz, der aufgrund seiner Größe und seines Geschmacks auch als König unter den Pilzen gilt, die rot-bräunlichen Maronen-Röhrlinge oder der klassische Pfifferling. Eine weitere Pilzart, die ein wenig an einen Badeschwamm erinnert, ist die sogenannte „Krause Glucke“. Aber der Sachsenforst warnt: „Vorsicht vor den vielen giftigen Doppelgängern bei den heimischen Pilzen“, sagt Luise Sauer.