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Wie gut ist das Wasser aus dem Brunnen?

Herrnhut. Zum „Tag des Wassers“ gab es gestern die Möglichkeit, Proben analysieren zu lassen.

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Von Andreas Herrmann

Auch wenn der Termin im März in unseren Breitengraden außer beim Hochwasser noch nicht übermäßig dazu verführt, sich mit dem kühlen Nass auseinander zu setzen: Der heutige „Internationale Tag des Wassers“ wurde 1992 deshalb ins Leben gerufen, um vielen Verbrauchern einfach einmal Anregungen zu geben, in Sachen Wasser aufzuhorchen.

In Herrnhut, Zittau und Neugersdorf nutzten am gestrigen Tag aus diesem Anlass einige Bürger das Angebot eines Studenten der Fachhochschule Mittweida, der als Mitglied eines Vereins für Umwelttoxikologie (AfU e. V.) Wasserproben für Privatleute anbietet, die etwas über ihr Garten- oder ihr Brunnenwasser wissen wollen.

Rico Schwarzbach macht solche Wasseranalysen als Job nebenbei, wie er sagt. Zu ihm ins Herrnhuter Gildenhaus kamen gestern ein Dutzend Leute, brachten Wasserflaschen mit und sollen nach zwei Wochen eine Laboranalyse je nach ihren Bedürfnissen erhalten. Die Preise schwanken zwischen 10 Euro für die Parameterbestimmung von Nitratgehalt, pH-Wert und elektrischer Leitfähigkeit und 55 Euro für die komplette Trinkwasseranalyse, wo auch Eisengehalt oder Carbonathärte bestimmt werden. Per „Messpaket“ konnte man bei Herrn Schwarzbach zum Beispiel auch Brauchwasser, Korrosionsgefahren in Rohrleitungen oder Werte für Fischereigewässer definieren lassen.

Gekommen waren vor allem Leute, die noch Brunnen auf dem Grundstück haben. Sie wollen im Bilde sein, ob man das Wasser trinken oder zum Gießen benutzen kann. Die Nitratbelastung macht einigen Bürgern durchaus Sorgen. „Bei mir auf dem Grundstück ist alles Sandboden, mein Brunnen ist zwölf Meter tief und hat immer Wasser. Aber 50 Meter daneben, auf dem Feld, wird mit Mist, Gülle und Chemie jede Menge gedüngt. Da will ich schon erfahren, was in dem Brunnen für Stoffe sind“, sagt ein Rosenhainer. Ein Strahwalder erzählt, dass bei ihm in den 60er Jahren schon einmal wegen seiner damals geborenen Kinder eine Trinkwasseruntersuchung gemacht wurde. Er möchte nun gern wissen, ob die Wasserqualität noch in Ordnung ist, was sich seitdem vielleicht an den Werten geändert hat. Für eine Berthelsdorferin schließlich ist einfach der Preis pro Analyse in Ordnung. Sie habe keine Vergleichsmöglichkeiten und auch keine Zeit nach Dresden in ein Labor zu fahren, um das Wasser analysieren zu lassen, sagt sie.