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Wie heute Gottesdienste gefeiert werden

Die Kirchgemeinden der Region versuchen auf vielen Wegen, ihren Mitgliedern eine Teilhabe zu ermöglichen.

Von Juliane Mietzsch
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Im Juni 2018 fand dieser Gottesdienst anlässlich 100 Jahre katholische Pfarrkirche in Hoyerswerda mit Superintendent Heinrich Koch (r.) und Pfarrer Peter Paul Gregor statt.
Im Juni 2018 fand dieser Gottesdienst anlässlich 100 Jahre katholische Pfarrkirche in Hoyerswerda mit Superintendent Heinrich Koch (r.) und Pfarrer Peter Paul Gregor statt. © Archivfoto: Gernot Menzel

Region Hoyerswerda. Mittlerweile kehrt auch in den Gemeinden und Kirchen wieder ein Hauch Normalität ein. Es dürfen nun mehr als 15 Personen an einem Gottesdienst teilnehmen. Und so werden die Gegebenheiten der neuen „Nachfrage“ angepasst. Die Einhaltung des nötigen Abstandes und so wenig Kontakt wie möglich bleiben wichtig.

Zuletzt wurde nicht nur das Feiern von Gottesdiensten stark eingeschränkt, sondern nahezu das gesamte Gemeindeleben zum Stillstand gebracht. Mit der sukzessiven Öffnung der Schulen wachsen auch der Wunsch und die Hoffnung, wieder ein Angebot für Kinder der Gemeinde durchführen zu können, erzählt Pfarrer Jörg Michel von der Hoyerswerdaer evangelischen Neustadtgemeinde. Doch zunächst werde die weitere Entwicklung beobachtet. Denn bisher schließen sich manche Dinge unter der Maßgabe des Abstandhaltens einfach aus. Im Martin-Luther-King-Haus in der Hoyerswerdaer Neustadt werden die kommenden Gottesdienste mit der regulären Bestuhlung, aber „markierten Sitzen“ durchgeführt. Damit wird Abstand gehalten. Und wie Pfarrer Jörg Michel betont, soll sich so niemand wie auf dem Präsentierteller fühlen. Bisher konnte in dieser Form schon ein Gottesdienst in Spreewitz stattfinden.

Die evangelische Johanneskirche in der Altstadt bietet normalerweise etwa 400 Plätze. Derzeit gibt es trotzdem genug Kapazitäten. Pfarrer Heinrich Koch erläutert, dass jede zweite Bank gesperrt wird. Außerdem wird keine Kollekte gesammelt, und das Abendmahl wird nicht wie gewohnt abgehalten. Es gibt derzeit noch Überlegungen, wie das in der Zukunft gehandhabt werden könnte – auch hier mit Blick auf die Entwicklung der Infektionszahlen.

Pfarrer Heinrich Koch sieht die Lockerung positiv: „Ich finde die Regel viel einleuchtender als vorher.“ So soll die bevorstehende Konfirmation am Pfingstsonntag wie geplant stattfinden, aber wahrscheinlich mit weiteren Maßnahmen wie Masken und/oder verstärkter Handhygiene.

Die Gottesdienste der Gemeinde St. Mariä Himmelfahrt in Wittichenau waren zuletzt mit Listen organisiert. Und es gab zusätzliche Messen, um die Nachfrage zu befriedigen. Des Weiteren gibt es regelmäßig Übertragungen aus der Pfarrkirche. Der Livestream wird vorerst bis Pfingsten fortgeführt, um möglichst vielen Gemeindemitgliedern die Teilnahme zu ermöglichen. Mehrere hundert Klicks sind zu verzeichnen. Ein ausführliches Schutzkonzept informiert über weitere Dinge, wie Ein- und Ausgänge, dass die Weihwasserbecken leer bleiben und wie die neue „Sitzordnung“ aussieht. Es klingt auch die Hoffnung an, dass bald wieder Gruppenaktivitäten in der Gemeinde beginnen können – natürlich immer unter den geltenden Schutzmaßnahmen. Eine Herausforderung in der Vorbereitung sah Pfarrer Wolfgang Křesák zuletzt vor allem darin, entsprechende Ausrüstung zu erhalten.

Am Montag begannen die Sanierungsarbeiten in der katholischen Pfarrkirche in der Hoyerswerdaer Altstadt, die einige Monate andauern sollen. Somit steht die Kirche in der nächsten Zeit nicht mehr für Gottesdienste zur Verfügung. Nun wird an Wochentagen in das Pfarrhaus der Gemeinde „Heilige Familie“ und an den Wochenende in das Zelt im Pfarrpark ausgewichen. Doch auch diese erschwerenden Umstände lassen sich irgendwie bewältigen. Ob es in der nächsten Zeit nötig sein wird, weitere Gottesdienste anzubieten, wird sich zeigen, berichtet Pfarrer Peter Paul Gregor. Bisher reichen die Kapazitäten. Denn die Gemeinde kann ebenfalls in den Außenstellen in Kühnicht, Lohsa und Lauta die Gottesdienste wahrnehmen.