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Wie kommt die Kartoffel in den Topf

Der Ostrauer Landhof will den Kindern die Landwirtschaft etwas näher bringen. Den Grundschülern gefällt das.

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© Dietmar Thomas

Von Michelle Hillebrand

Ostrau. Woher kommen eigentlich die Kartoffeln? Die Ostrauer Grundschüler wissen darüber jetzt genau Bescheid.

Jedes Jahr nutzen die Drittklässler einen Wandertag, um dem Landhof der Agrar AG in Ostrau einen Besuch abzustatten. Seit ungefähr zehn Jahren gibt es diese Tradition schon.

„Die Kinder vom Lande haben oftmals keine Verbindung mehr zur Landwirtschaft“, erklärt Wolfram Hirsch, Abteilungsleiter der Pflanzenproduktion. Mit dem Projekt wolle man erreichen, dass die Kinder wissen, woher die Kartoffeln, das Getreide oder beispielsweise die Milch kommen. „Sonst denken die Mädchen und Jungen irgendwann tatsächlich noch, dass Kühe wie in der Werbung lila sind“, schmunzelt Hirsch.

Nachdem die beiden dritten Klassen gestern Morgen zum Kartoffelacker gewandert sind, konnten sie alle Schritte von der Ernte der Kartoffeln mit dem Roder bis hin zur Einlagerung beobachten. „Vieles davon haben sie auch im Unterricht schon behandelt. Aber es ist trotzdem gut, es den Kindern noch einmal in der Praxis zu zeigen “, erklärt Hirsch. Auch die verschiedenen Getreidearten erkennen einige der Kinder schon. „Sie hatten wirklich gute Vorkenntnisse“, meint Hirsch. Und es ist immer schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung die Kinder dabei sind. „Das zeigt auch, dass sie das Thema durchaus interessiert, wenn man es ordentlich und spannend erklärt“, fügt er hinzu.

Den Boden schützen

Die Kinder erfahren, dass für die Landwirte nicht nur das Bestellen der Felder und die Ernte wichtig sind. Die Bauern wollen auch ihr kostbarstes Gut, den Boden, schützen. Der ist in der Lommatzscher Pflege besonders gut. Damit starke Niederschläge nach der Ernte den Boden auf dem hügligen Gelände nicht wegspülen können, bringt der Landhof eine Zwischenfrucht aus. Dabei handelt es sich um Senf oder Phacelia. Diese Pflanzen halten auch den Stickstoff im Boden.

Zum Mittagessen gibt es dann für alle Kartoffeln und Quark. Nach dem anstrengenden Vormittag haben die Kinder ganz schönen Hunger. Aber gefallen hat ihnen der Tag trotzdem. „Das hat alles richtig viel Spaß gemacht heute“, sagt die achtjährige Linda. „Und geschmeckt hat es auch“, fügt ihre Klassenkameradin Michelle hinzu.