Von Katja Schlenker
Zwei Möglichkeiten gibt es, wie Kreba-Neudorf schnelleres Internet erhält. Und beide funktionieren nur miteinander, teilt Bürgermeister Dirk Naumburger mit. Zum einen könnte ein privater Investor den Ausbau vornehmen. An den Ortsteilen Kreba und Neudorf gibt es sogar diese Art von Interesse. Wann ausgebaut wird, ist jedoch völlig offen. Die Folge für die Gemeinde ist in diesem Fall jedoch, dass für beide Ortsteile keine Fördermittel beantragt werden können.
Zum anderen muss die Gemeinde auch selbst ausbauen. Denn in Kreba-Neudorf gibt es einige Flecken, an denen kein privater Investor Interesse hat, auszubauen. Dort gibt es folglich nur dann schnelleres Internet, wenn die Gemeinde selbst investiert. Hierfür können Fördermittel in Höhe von neunzig Prozent beantragt werden. Die verbleibenden Kosten in Höhe von rund 150 000 Euro müsste Kreba-Neudorf eigenständig aufbringen. Grundlage ist eine Studie, die der Landkreis Görlitz für alle seine Gemeinden beauftragt hat. Demnach kostet der Ausbau für die vom Privatinvestor unberücksichtigten Bereiche etwa anderthalb Millionen Euro. Denn dort sind auch umfangreiche Erdarbeiten bis zu den Wohnhäusern hin erforderlich. Aber: Über diese finanziellen Mittel verfügt die Gemeinde auf absehbare Zeit nicht, erklärt der Bürgermeister. „Aufgrund der Gewerbesteuerrückzahlungen an Vattenfall verfügt die Gemeinde über keinen finanziellen Spielraum“, sagt er. „Andere Projekte in der Gemeinde, wie die Schule und die Turnhalle, haben eine höhere Priorität und kommen einer größeren Gruppe von Einwohnern zugute.“
Er hat dem Landkreis daher verschiedene Vorschläge gemacht. Zum einen sollen die beiden einzeln stehenden Wohnhäuser zwischen den Ortsteilen Kreba und Neudorf sowie die Kläranlage ebenfalls durch den privaten Investor erschlossen werden, da dieser in unmittelbarer Nähe ausbaut. Zum anderen bestehe für die Ortsteile Tschernske und Lache aktuell die Möglichkeit, LTE der Telekom zu nutzen. Damit liegen durchschnittlich 20 bis 35 Megabit pro Sekunde an Datenübertragung an. Ein guter Wert. Jedoch empfangen einige Haushalte das LTE-Signal nicht. „Es wird aber eingeschätzt, dass Aufwand und Nutzen momentan in keinem Verhältnis zueinander stehen“, sagt er. Wenn sich diese moderne Mobilfunktechnologie weiter entwickelt, würde dies künftig eine kostengünstigere Alternative darstellen als ein Ausbau mit umfangreichen Erdarbeiten und Breitbandkabeln.
Zudem gibt Dirk Naumburger noch zu bedenken, dass die Ortsteile Tschernske und Lache nur dann mit Breitband ausgebaut werden können, wenn der Landkreis dies zu hundert Prozent fördert.