Von Mandy Schaks
Einbrecher haben über Wochen Altenberg unsicher gemacht. Sie kamen in der Regel nachts, brachen in Garagen, Schuppen, Gartenlauben und Autos ein. Selbst vor Wohnhäusern machten sie nicht halt. Seit Ende vergangenen Jahres geht das so. Die Polizei reagierte und erhöhte ihre Präsenz in dem Gebiet, auch nachts.
Trotzdem sind viele Altenberger besorgt und leben in Angst. Das machte ein Zinnwalder Bürger jüngst zur Stadtratssitzung deutlich. „Viele Leute trauen sich nachts kaum noch aus dem Haus“, sagte er. Wie die Lage ist und wie sicher sich die Altenberger generell fühlen können, erklärte Rico Müller, der neue Leiter des Dippser Polizeirevieres, in der Ratssitzung.
So war es: Altenberg ist seit Jahren
ein relativ ruhiges Pflaster
Polizeioberrat Müller kann statistisch belegen, dass Altenberg ein Ort ist, an dem sich jeder getrost aufhalten kann und der zu den ruhigsten Ecken im Landkreis und in Sachsen gehört. Nur neun Prozent aller Straftaten, die im Polizeirevier Dippoldiswalde auf den Tisch kommen, sind in Altenberg passiert. Und die Delikte gehen in dieser Region zudem seit Jahren zurück. 2011 geschah nur noch halb so viel wie 2007. Müller zufolge verläuft diese Entwicklung entgegen dem Trend in der Polizeidirektion und in Sachsen. Das ist beruhigend, kann aber keinesfalls befriedigen. Das sieht auch der Polizei-Chef so: „Jede Straftat ist eine zu viel.“ Die Chance aber, den Täter zu schnappen, ist in Altenberg sehr hoch. Mehr als 65 Prozent aller Straftaten werden aufgeklärt.
So ist es: Plötzlich kommt es vermehrt
zu Einbrüchen
Begonnen hat das laut Polizei-Angaben am 22. Dezember 2012. Nach Einbrüchen in Gebäuden und Pkws wurden dann auch noch Autos gestohlen. Die Straftaten konnten laut Müller inzwischen zurückgedrängt werden. Die Polizei ist da auch weiter dran. Er stellt aber auch klar: Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Und wenn einmal ein Auto wegkommt, empfänden das die Leute, als wäre das zehn- bis zwanzigmal passiert, weil sich jeder als Opfer fühle, der auf dieser Straße wohnt, erläutert Müller. Das erklärt auch, warum sich die Lage mitunter schlechter anfühlt, als sie tatsächlich ist.
So wird es: Wenn Kriminelle Druck machen, hält die Polizei dagegen
Mit der Umstrukturierung der Polizei hat das Dippser Revier an Bedeutung gewonnen. Es ist seit Januar auch für die Freitaler Region zuständig. Insgesamt sind etwa 160 Mitarbeiter in der neuen Behörde tätig. Dazu gehört der Polizeistandort Altenberg, der früher Polizeiposten hieß. Hier war vor der Reform ein Beamter als Bürgerpolizist im Einsatz. Statistisch geht man davon aus, dass jeweils einer für 7 500 Einwohner erforderlich ist, rechnete Polizei-Chef Müller vor. Für das Altenberger Gebiet, das aus polizeilicher Sicht bis Hartmannsdorf-Reichenau und Hermsdorf reicht und damit knapp 10 500 Einwohner umfasst, sind demnach zwei Bürgerpolizisten vorgesehen. Tatsächlich sind aber aufgrund der Grenznähe und besonderer Aufgaben wie bei Großveranstaltungen fünf zwischen 7 und 20 Uhr vor Ort. Im Normalfall kümmert sich nachts direkt das Dippser Polizeirevier um das Wohl der Altenberger. Auch der Bundesgrenzschutz ist nachts unterwegs. Steigt die Kriminalität wie zu Jahresanfang, erhöht die Polizei Tag und Nacht ihre Präsenz. „Wenn es zu einer Häufung von Straftaten kommt, ist hier jemand vor Ort“, versichert Müller.