Von Holger Gutte
Der angedrohte Mitwirkungsentzug für die Bertsdorfer Grundschule entfällt. Seit einer Woche hat die Gemeinde die Mindestschülerzahl erreicht. „Wir können auch im kommenden Schuljahr einschulen. Das ist die gute Nachricht“, sagt Schulleiter Gerd Kunath. Die Referatsleiterin der Bildungsagentur hat die Gemeinderäte am Mittwoch auf ihrer Sitzung beraten, worauf es noch ankommt.
Gibt es an der Grundschule im nächsten Jahr eine 1. Klasse?
Ja. Dank einer bis vor einer Woche noch fehlenden Schulanmeldung ist das möglich. Bis dahin hatte die Grundschule nur 14 Anmeldungen für Erstklässler für das kommende Schuljahr. Jetzt ist die geforderte Zahl von 15 Schülern erreicht.
Wann erfahren die Eltern, wo ihre Kinder zur Schule gehen?
Die Eltern der künftigen Erstklässler erhalten Ende Mai 2012 die Bescheide zur Schulaufnahme ihrer Kinder in der Bertsdorfer Schule.
Ist damit der Bestand der Schule nun gesichert?
Nein. Über den Fortbestand einer Schule entscheidet unter anderem die Schülerzahlprognose. Bei längerfristiger Unterschreitung der Mindestschülerzahl – in der Grundschule sind das 15 – wird die Bestandssicherheit der Schule geprüft. Vorausgesetzt es gibt keine Wegzüge der entsprechenden Familien, erfüllt die Gemeinde Bertsdorf-Hörnitz aber in den nächsten Jahren diese Mindestzahl.
Erhält die Schule deshalb nun eine Bestandssicherheit?
Nein. Diese gibt es nur, wenn über mehrere Jahre mindestens 18 Erstklässler eingeschult werden. Deshalb wurde sie Bertsdorf-Hörnitz auch entzogen.
Dem Bürgerentscheid folgte ein Mitwirkungsentzug. Warum?
Die Regionalstelle Bautzen der Bildungsagentur ist ihrer Verantwortung nachgekommen, auf mögliche Konsequenzen hinzuweisen und die Gemeinde als Schulträger zu beraten. Dieses Beratungsangebot besteht immer, bestand also auch vor dem Bürgerentscheid.
Wann und wie kann die Schule saniert werden?
Erst wenn die Schule von der Bildungsagentur Bestandssicherheit erhält. Denn nur dann kann eine Gemeinde Fördermittel beantragen. Deswegen ist das bisher durch den Entzug nicht möglich gewesen.
Heißt das, ohne Sanierung kommt doch noch das Aus?
Nein. Aber irgendwie müssen in den nächsten Jahren Auflagen, wie ein zweiter Fluchtweg, erfüllt werden. Der Gemeinderat will deshalb zu Beginn des neuen Jahres in einer Klausurtagung nach Möglichkeiten suchen, wie diese Sicherheitsanforderung erfüllt werden kann. Hierzu soll der Kämmerer ins Boot geholt werden. Noch besser wäre der Zuzug von Familien mit Kindern im Einschulungsalter.