Von Uwe Schulz
Ordentliche Verkehrsanbindung mit zwei Parkplätzen, asphaltierter Rundweg, 286 Hektar Wasserfläche und ein herrlicher pH-Wert von 7,5 – perfekte Voraussetzungen also für den See im Lausitzer Seenland, der als erstes eine uneingeschränkte Nutzungserlaubnis bekommen hatte. Bei Skatern und Radfahrern beliebt ist der Rundweg und auch zum Baden ist der See geeignet. Angler haben hier ein Refugium gefunden. Doch so richtig zufrieden ist derzeit am Dreiweiberner See offenbar niemand. Wenn man sich eine Weile umhört, hört man eigentlich nur von Problemen, von Dingen die nicht so richtig laufen oder die man sich irgendwie anders vorgestellt hat.
Strand Weißkollm
Der Strand wurde verbreitert und erfreut sich großer Beliebtheit. Wohnmobilisten nutzen den angrenzenden Caravan-Stellplatz mit traumhafter Seekulisse. Der Strandpächter will seinen Verkaufswagen und den benachbarten Wohnwagen durch ein simples Gebäude in Blockbohlenbauweise ersetzen. Dieses Projekt bleibt weit hinter der ursprünglich vorgestellten Idee zurück und wurde im Gemeinderat Lohsa entsprechend kritisiert. Am Ende stimmten die Räte dem Vorhaben aber zu. Kritik gab es daran, dass das Verbot für Hunde am Strand nicht kontrolliert und geahndet wird. Weder der gemeindliche Vollzugsdienst noch der Pächter sehen sich dazu in der Lage. Jetzt will man sich an das Polizeirevier Hoyerswerda wenden und um Unterstützung bitten. Die Vorstellungen von der Betreibung des Areals stimmen bei Gemeinde und Pächter nur teilweise überein. Der Vertrag läuft noch bis 2018.
Strand Lohsa
Die Firma Freizeitoase Mortka, die den Strandbereich bewirtschaftet, baut an einem Imbiss in Pyramidenform. Der ging schon 2012 nicht in Betrieb. An der Bautafel steht jetzt als Fertigstellungstermin August 2013, also eher zum Ende der sächsischen Sommerferien. Auch das hatte sich die Gemeinde anders vorgestellt. Sogar die im vergangenen Jahr vorgestellte Aufteilung des Strandes unter anderem in einen Hundebadebereich ist nicht erfolgt. Am frisch aufgeschütteten Strand gibt es Probleme mit Kraut im Wasser und angeschwemmten Eisenausflockungen. Bürgermeister Udo Witschas sieht hier kaum die Chance, dass da die LMBV noch einmal nachbessert. Vielmehr hofft er auf einen starken Badebetrieb, so dass das Kraut wie am Bärwalder See verschwindet und auf die Flutung des Restlochs Lohsa II, so dass der See vom Wasser durchströmt wird. Denn wird der Strand nicht genutzt, wächst er schnell wieder zu.
Projekt Fischereiwirtschaft
Im Bereich des Auslaufs in Richtung Speicherbecken Lohsa II ist der Bau einer Fischzuchtanlage nach wie vor geplant. Die kühnsten Pläne vor einigen Jahren sahen sogar den Bau eines Gebäudes mit Verkauf vor. Bislang hat der private Investor noch nicht einmal das Genehmigungsverfahren absolviert.
Projekt Reiterhof
Der Betrieb des Reiterhofs an der Straße nach Dreiweibern wurde eingestellt. Auch die einst angebotenen Kutschfahrten gibt es nicht mehr. Ob und wann es auf dem Grundstück wieder ein touristisches Angebot gibt, ist ungewiss.
Umsiedlung Wassersportverein
Vom Knappensee könnte der Wassersportverein Blaues Wunder an den Dreiweiberner See umsiedeln. In der öffentlichen Debatte wird das stets mit der in-Erde-Verlegung der auf Lohser Seite verlaufenden Überlandleitung verbunden. Das ist technisch möglich, doch für die Kostenübernahme können sich die Bergbausanierer nicht erwärmen. Da der Gemeinde am See selbst kaum Grundstücke gehören, wäre dies zudem die einzige Chance für den Bau von Feriendomizilen.
Plus bei den Großveranstaltungen
Erfolgreich sind hingegen die Großveranstaltungen. Der Triathlon Knappenman ist hier erfolgreich platziert worden. An diesem Wochenende treffen sich am Seeufer zum Beispiel rund 700 Nachwuchsfeuerwehrleute.