Wie geht‘s, Herr Zwahr?
Mir geht es sehr gut.
Sie haben also keinen Grund zu klagen?
Eigentlich nicht. Ich bin Single, das ist nun nicht so das Problem, aber sportlich könnte es besser laufen.
Wieso?
Ich bin im Moment beim BFV 08. Ich bin sehr gern da, es ist eine tolle junge Mannschaft, im Team herrscht ein gutes Klima. Nur sportlich läuft es momentan nicht so, wie wir uns das vorstellen. Wir sind im vergangenen Jahr abgestiegen und wollen so schnell wie möglich wieder in die Landesliga. In ein paar Spielen haben wir eine nicht ganz so gute Figur gemacht, daran muss sich jetzt etwas ändern.
Was ist an dem Gerücht dran, dass Sie zu Dynamo Dresden wechseln?
Also, das höre ich jetzt zum ersten Mal. Zu mir ist bis jetzt noch nichts herangetragen worden.
Wie lange spielen Sie Fußball?
Seit etwa zwölf Jahren. Als Kind ha-be ich Judo gemacht, dann aber die Lust daran verloren. Wie das halt im Kindesalter so ist. Danach bin ich relativ schnell zum Fußball gekommen und dabei geblieben. Ich bin gebürtiger Görlitzer und habe dort mit dem Fußballspielen begonnen. 2000 bin ich dann in den Jugendbereich beim FV Dresden Nord gewechselt, dann 2002 wieder zurück nach Görlitz und seit einem Jahr spiele ich beim Bischofswerdaer FV 08. Seitdem wohne ich hier.
Was sagen Familie und Freunde zu Ihrer Leidenschaft? Werden Sie von denen unterstützt?
Meine Eltern haben mich bis jetzt sehr gut unterstützt, schon allein dadurch, dass sie mir die Möglichkeit gaben, eine Sportschule zu besuchen. Das ist ja auch mit Kosten verbunden. Insgesamt sind wir eine sehr sportliche Familie. Mein Vater ist Volleyballer, meine Schwester spielt Handball und meine Mutter hat Handball gespielt. Meine Freunde sind zum größten Teil Fußballer, deshalb ist es eine große Leidenschaft, die wir alle teilen.
Sie haben eine Sportschule besucht?
Ja, in Dresden.
Wie unterschied sich Ihre Ausbildung von der anderer Schulen?
Prinzipiell gibt es keinen Unterschied. Natürlich ist der Lehrplan verstärkt auf Sport ausgerichtet, das heißt, man trainiert schon vor der Schule. Die Schüler unterschieden sich darin, dass sie alle Sportler waren. Es gab verschiedene Richtungen. Ich hatte das Profil Fußball. Haben Sie eigentlich die Fußball-WM verfolgt?
Ja, habe ich. Live war ich leider nicht dabei, ich hätte mir aber gerne ein Spiel im Stadion angeschaut. Allerdings konnte ich die WM auf der Großbildleinwand anschauen. Das war auch ein tolles Erlebnis. Die Stimmung während der WM in Deutschland war einmalig.
Glauben Sie, dass die WM mehr Kinder zum Fußball lockt?
Das kann ich nicht einschätzen. Sicher stecken die Erfolge der Nationalmannschaft einige Jugendliche an, beziehungsweise motiviert es sie, Fußball zu spielen. Ob dadurch jetzt ein Fußball-Hype entfacht wird, kann ich nicht sagen. Fußball war schon immer Deutschlands Sport Nummer eins. Die Euphorie wird schon ein bisschen größer sein als vorher, schließlich hatten wir eine tolle WM im eigenen Land.
Gibt es für Sie ein Leben neben dem Fußball?
Wenn ich Zeit finde, schon. Hin und wieder spiele ich eine Runde Tennis, im Winter fahre ich zum Snowboarden. Natürlich gehe ich auch mal gern mit Freunden einen Kaffee trinken, aber das geschieht eher am Wochenende, denn so viel Zeit bleibt nicht. Mit dem BFV trainiere ich drei Mal pro Woche, durch meine Ausbildung im Sport Live Rammenau habe ich auch manchmal Spätschicht, dann ist die freie Zeit eher knapp bemessen.
Auch beruflich lässt Sie der Sport nicht los?
Nein, denn ich mache eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann. Ich wollte auch beruflich schon immer etwas mit Sport machen. Diese Ausbildung gibt es jetzt seit vier Jahren und bringt das mit sich, was ich mir für meine spätere Tätigkeit vorstelle.
Was wünschen Sie sich?
Persönlich wünsche ich mir, dass ich einen ordentlichen Berufsabschluss machen kann und mit dem Fußball noch etwas nach oben komme. Zwei, drei Ligen wären schon toll.
Vielleicht auch bei Dynamo?
Dynamo wäre schon interessant, schließlich ist es ein Kult-Klub.
Gespräch: Natalie Kessner