Patrick Goldschmidt ist erleichtert. Trotz der Corona-Krise kommt die Erweiterung der Wilsdruffer Kita am Landbergweg voran. Bis jetzt gab es keine Ausfälle von Bauarbeitern, sagt der Projektleiter vom Wilsdruffer Bauamt. Er ist zuversichtlich, dass die Arbeiten am Gebäude wie geplant beendet werden können. Denn Wilsdruff braucht mehr Kindergartenplätze. Deshalb wird die Kita erweitert. Zu den bestehenden 80 Plätzen sollen 40 weitere dazu kommen, sagt Karla Horn, Leiterin des Kindergartenvereins. Mit dem Bau neuer Einfamilienhäuser am Wasserhäuschen ist der Bedarf gestiegen.
Mit der Schaffung weiterer Gruppenräume hat die Stadt im August 2019 begonnen. Um die Kapazität der Einrichtung zu erhöhen und die Bedingungen für den ebenfalls im Haus ansässigen Musikschulverein zu verbessern, werden zwei Geschosse komplett umgestaltet. Vor Beginn der Sanierung wurde das erste Obergeschoss nur zum Teil vom Kindergarten genutzt. Hier befand sich das Leiterinnenbüro. "Der restliche Bereich war kommunaler Wohnraum", erklärt Goldschmidt. Dieser stand leer. Auch im Dachgeschoss befanden sich Wohnungen, die vom Musikschulverein genutzt wurden.
In den letzten Monaten wurden neue Wände errichtet und Türen versetzt. "Es wurde auch eine Wendeltreppe zurückgebaut", so Goldschmidt. Anschließend wurden der Boden und die Decke geschlossen. Probleme habe es nicht gegeben. Aus statischen Gründen wurden zusätzlich noch Stahlträger in der Decke des ersten Obergeschosses eingezogen. "Dies war vorher nicht zu erkennen", so Goldschmidt. Weil die Stahlträger nicht gleich geliefert werden konnten, verzögerten sich die Arbeiten um sechs Wochen. "In dieser Zeit konnten keine weiteren Arbeiten ausgeführt werden", so Goldschmidt.
Bauberatungen per Telefon und Mail
Sehr gut funktioniert habe die Abstimmung der Firmen untereinander und mit der Bauleitung. Nach dem Aufkommen des Coronavirus wurden die Arbeiten fortgesetzt. Allerdings habe die Stadt allen am Bau Beteiligten Hinweise ausgehändigt. Demnach sollen maximal zwei Handwerker in einem Raum sein. Die Pausen sollte jeder allein und getrennt von den anderen einlegen. Ausgesetzt wurden die Bauablaufberatungen. Fragen zum Ablauf oder zur Ausführung werden telefonisch oder per Mail beziehungsweise in kleineren Fachberatungen geklärt.
Die Neugestaltung der Räume fand und findet parallel zum Kindergartenbetrieb statt. Das war und ist möglich, weil der Kindergarten bisher nur das Erdgeschoss nutzt. Trotzdem war die Kita indirekt von den Arbeiten betroffen, da die Bauarbeiten Lärm verursachen. Das war sicher nicht immer leicht, so Goldschmidt. Die Handwerker haben Rücksicht genommen und waren während der Schlafenszeiten leise. Goldschmidt dankt dem Kindergartenteam, dass es sich mit den Arbeiten arrangiert hat.

Nach dem Abschluss der Arbeiten wird der Kindergarten neben dem Erdgeschoss auch das komplette erste Obergeschoss nutzen können. Hier sind neue Gruppenräume entstanden. Das Dachgeschoss teilen sich fortan der Kindergarten und der Musikschulverein. Die Kita wird dort ein Lagerraum bekommen, außerdem wird sich dort das Leiterinnenzimmer befinden. Den restlichen Bereich kann der Musikschulverein nutzen. Die Fertigstellung ist für Ende April angesetzt. "Zurzeit sieht es auch so aus, dass dies gehalten werden kann", so Goldschmidt. Die Arbeiten für die Neugestaltung des ersten Obergeschosses und des Dachgeschosses werden rund 640.000 Euro kosten.
Zu DDR-Zeiten Außenstelle des Krankenhauses
Die Kita Sonnenschein II am Landbergweg, die zu DDR-Zeiten eine Außenstelle des Freitaler Krankenhauses war, wurde bis Sommer 2010 als Außenstelle des Hauses Sonnenschein I geführt. Seit dem Schuljahr 2010/2011 ist sie eine eigenständige Einrichtung. Zwischen 2009 und 2012 wurde sie durch An- und Umbauten vergrößert, die Kapazität wurde von 20 Kindern auf 80 erweitert. 2016 begann die Sanierung mit dem Bau einer Stahlaußentreppe. Danach wurde im Inneren die Treppe vom Erdgeschoss zum Obergeschoss brandschutztechnisch ertüchtigt. Beide Arbeiten kosteten rund 100.000 Euro. Nach der Erweiterung wird nun noch Dach und Fassade saniert. Diese Arbeiten sollen bis Ende Juni abgeschlossen sein. Sie werden rund 440.000 Euro kosten.
Die neuen Gruppenräume sollen - so sieht es der derzeitige Plan vor - Ende Mai im Betrieb genommen werden. "Wir sind noch optimistisch", sagt die Kindergartenvereins-Vorsitzende Karla Horn. Zwar seien die Räume so gut wie fertig, aber es fehlen noch einige Genehmigungen, so auch die vom Landesjugendamt.