Wilsdruff will eindeutige Straßennamen

Die Birkenhainer haben es gut. Was immer auch passiert, hier wird es in den nächsten Jahren keine Diskussion zu Straßennamen geben. Denn es gibt keinen Straßennamen, den es in einem anderen Wilsdruffer Ortsteil gibt. In allen anderen Orten des Wilsdruffer Stadtgebietes ist die Lage etwas anders. Denn in der Kernstadt und den Ortsteilen sind 26 Straßennamen mehrfach vergeben. Die Tharandter Straße gibt es sogar in vier Orten. Die Verwaltung möchte das ändern. "Damit soll die Verwechslungsgefahr beseitigt werden", erklärt Bürgermeister Ralf Rother (CDU).
"Betroffene Firmen und Bürger sehen in den doppelten Straßennamen Nachteile", so der Rathauschef. Die Post werde falsch zugestellt, Lieferanten sind irritiert und die Kunden suchen entnervt Geschäfte und Firmen. "Problematisch ist es, wenn es bei der Anfahrt von Rettungsdiensten zu Verzögerungen kommt." Grund sei, dass es in einigen Navigationsgeräten nicht möglich ist, Postleitzahl und Ortsteilnamen einzugeben. Ähnliche Probleme gibt es in den Datenbanken von Behörden, Ver- und Entsorgern.
In Wilsdruff hat man sich mit dem Thema bereits 2013 befasst. 2014 habe man versucht, zusammen mit der Deutschen Post und dem Büro des Bundestagsabgeordneten Klaus Brähmig (CDU), Änderungen bei der Postleitzahl herbeizuführen. "Mit einer dritten Postleitzahl hätte man bei Dopplungen besser differenzieren können", so Rother. Das habe aber die Post abgelehnt. Da die Probleme blieben, sollen nun die Mehrfachnennungen beseitigt werden.
Der Stadtrat beauftragte in seiner jüngsten Sitzung die Verwaltung, sowohl Grundsätze für die Straßenumbenennung als auch für die Nummerierung der Grundstücke zu erarbeiten. Diese sollen dem Stadtrat vorgelegt werden. Denn im Zuge von Umbenennungen soll jeweils geprüft werden, ob die Zuteilung von neuen Hausnummern sinnvoll ist. Bisher gebe es noch keine Richtlinie dafür, so Rother. Grundsätzlich wird in der Stadt Wilsdruff ortsauswärts rechts gerade und links ungerade aufsteigend nummeriert. Ergänzungen durch Buchstaben sind bei Bedarf zulässig, blieben aber bisher auf ein unumgängliches Maß beschränkt.
Warum lässt sich Wilsdruff so viel Zeit?
Eindeutige Straßennamen soll es in fünf Jahren geben. Das ist eine lange Zeit. Das Rathaus begründete dies mit den Erfahrungen, die andere Kommunen wie Bannewitz, Klipphausen und Freital gemacht haben. Demnach seien die Umbenennungen mit einem erheblichen Aufwand verbunden. Um die betroffenen Bürger mitzunehmen, soll das Verfahren transparent und konsequent geführt werden. In Bannewitz gab es vormals fünf doppelte Straßennamen, in Klipphausen 27 und in Freital 13.
Parallel zur Umbenennung will Wilsdruff erreichen, dass es im Stadtgebiet nur noch eine einheitliche Postleitzahl geben soll, die 01723. Bisher hat Braunsdorf, Kleinopitz und Oberhermsdorf die Postleitzahl 01737, so wie Tharandt.
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