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Winterpause gibt es nicht

Liebenau. Der Kultur- und Sportverein bringt – oft gemeinsam mit anderen Vereinen – Leben ins Dorf.

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Von Karin Grießbach

Gemein sind wir stark – das ist das Motto der Mitglieder des Kultur- und Sportvereins Liebenau. Aber Vereinschef Volker Lehmann und seine 59 Mitstreiter wissen auch, dass sie jederzeit auch auf die Unterstützung der anderen acht Vereine im Ort bauen können. „Bei uns kümmern sich die Männer um die Kultur, und die Frauen treiben Sport“, erklärt Jutta Worsch schmunzelnd die etwas ungewöhnliche Aufgabenverteilung im 1991 gegründeten Verein. Jeden Montagabend treffen sich die 16 weiblichen Mitstreiterinnen im schmucken Vereinsheim am Sportplatz zur Gymnastik. „Im Sommer sind wir auch oft auf dem Fahrrad unterwegs oder halten uns mit Nordic Walking fit.“ Als Kassiererin behält Jutta Worsch außerdem die Finanzen des Vereins im Auge. Vom Kind bis zur Oma bietet der Verein seit einiger Zeit mit Unterstützung der Physiotherapeutin Steffi Herbrig aus Bärenstein auch Nichtmitgliedern Möglichkeiten, sich fit zu halten. Wirbelsäulengymnastik und Rückenschule kommen besonders bei älteren Einwohnern gut an. Mit Fußball, Volleyball, Gymnastik und einem Radrennen versuchen die rührigen Vereinsmitglieder, die Kinder von Fernseher und Computer wegzulocken. Mit Staffelspielen, Sackhüpfen und Büchsenwerfen richtet sich das alljährlich stattfindende Sommersportfest an die ganze Familie. Nur auf dem Fußballplatz kämpfen dabei die Teams der verschiedenen im Ort aktiven Vereine gegeneinander.

Ob Faschingsfete, Sonnenwendfeuer oder Heimat- und Schützenfest, bei der Vorbereitung und Durchführung der zahlreichen Veranstaltungen ziehen wieder alle an einem Strang. Dank ihrer vielen engagierten Mitbürger haben die 486 Einwohner in dem Geisinger Ortsteil heute sogar gleich zwei Mehrzweckhallen, in denen sie Sport treiben und feiern können. Die Mitglieder des Kultur- und Sportvereins haben ihr Vereinsgebäude am Sportplatz mit einer überdachten, beheizbaren Freifläche ausgestattet, in der gut 200 Leute Platz finden. Im Keller hat der örtliche Schützenverein eine Schießanlage für Großkaliberwaffen eingebaut. „Unser Domizil ist im Winter allerdings manchmal schwer zu erreichen“, begründet Vorstandsmitglied Volker Kerschner, warum der Verein seine Faschingsveranstaltung seit einigen Jahren in den Saal am Kutscherhof verlegt hat.

Verein hat auch Sorgen

Die abgelegene Lage am Sportplatz macht den Mitgliedern allerdings auch ohne Schnee Sorgen. Gleich dreimal wurden sie in diesem Jahr von Einbrechern heimgesucht. „Für drei Flaschen Bier haben sie beim letzten Mal einen Schaden von rund 1000 Euro angerichtet“, ärgert sich Vorstandsmitglied André Kühnel.

Ein Höhepunkt im Veranstaltungskalender ist seit vielen Jahren der Weihnachtsbasar, der immer am ersten Adventswochenende sonnabends ab 14 Uhr stattfindet. Dabei trifft sich das ganze Dorf zu Glühwein und selbst gebackenem Kuchen, um bei vorweihnachtlichen Klängen vom Schulchor der Grundschule Lauenstein und vom Liebenauer Posaunenchor einen geselligen Nachmittag zu erleben. Dafür wird im Vorfeld nicht nur fleißig gebacken, sondern auch emsig gebastelt. Der Erlös aus dem Verkauf der kleinen Kunstwerke kommt den Knirpsen vom örtlichen Kindergarten zugute.