Von Sandro Rahrisch
Keller und Hänge entlang der sächsischen Weinstraße brummten am Wochenende: Zum siebenten Tag des offenen Weingutes strömten allein zwischen Radebeul und Weinböhla Tausende in die Berge und schauten den Winzern bei ihrer Arbeit über die Schultern. In der Lößnitzstadt lockten zwölf Weinbauern, darunter die Winzerei Förster.
Reger Betrieb herrschte auf der 1,3 Hektar großen Rebfläche am Steinrücken bereits vormittags. „Rund 90 Prozent der Besucher sind Stammkunden, die den traumhaften Blick ins weite Elbtal genießen“, sagte Frank Förster.
Winzerei Förster baut Schenke
„Solche Tage helfen, das Geschäft anzukurbeln. Auch ich merke schließlich, dass Weinliebhaber weniger Geld in der Tasche haben.“ Der gebürtige Thüringer baut neben der Friedensburg überwiegend Kerner an. „Federweißen produziere ich nur fürs Radebeuler Weinfest. Für größere Mengen des Getränks wäre der Aufwand einfach zu groß.“
Stolz war Förster, seinen Gästen Pläne für die neue Straußenwirtschaft zu präsentieren. Bereits im Sommer kommenden Jahres soll das mit Bruchstein verblendete Häuschen stehen. „Neben meinen Weinen biete ich dann drei Gourmetgerichte für ein gehobenes Klientel an“, sagte der Winzer. Katrin Berger bestaunte die Aussicht mit einem Gläschen Rosé. „Die Tour durch die Weinberge mache ich fast jedes Jahr“, sagte die Radebeulerin. „Mit dem Rad geht es dann weiter Richtung Weinböhla.“
Dort öffnete der 1794 erbaute Peterkeller am Kirchplatz seine Tore. „Ein besonderer Tropfen ist unser Grauburgunder“, erklärte Knut Peltner von der Weinbaugemeinschaft Weinböhla. „Den keltert eine Einwohnerin nämlich selbst.“ Obwohl der Ort kein produzierendes Weingut mehr besitzt, verpflichte schon der Name zur Teilnahme an der Aktion.
Sprotten fliegen in Steinbach
Ganz zum Wetter passte das Motto des Steinbacher Dorffestes – „der raue Norden“. Denn mit Regen, Wind und kühlen Temperaturen war der nicht weit entfernt. Spannend bis zuletzt blieb es bei den traditionellen Gaudi-Wettkämpfen, hielt Steffen Skeide vom Organisationsteam doch die Regeln bis Spielbeginn geheim. Strapazen hatten die 56 Teilnehmer dann zu meistern, schließlich standen Iglubauen und Eisfischen auf dem Plan – und das in Schneeschuhen und Winterpelz. „Ein echter Renner war unser Katapult“, sagte der Steinbacher. „Rund 2 400 Sprotten flogen auf die 14 Teams.“ Mit Eimern mussten die Wettstreiter so viele Fische fangen, wie nur möglich.
Der Wanderpokal, der die leicht bekleidete Corinna zeigt, ging dieses Jahr an die „Mädels vom Land“. Gut 2 000 Besucher zählte das Fest.
In Moritzburg fand in der Parkanlage des barocken Schlosses das neunte Windhundfestival statt. An beiden Tagen gab es mehr als 340 Teilnehmer. Die Bewerber kamen unter anderem aus der Slowakei.
Auf den Wiesen rund um Cunnertswalde veranstaltete der Bogensportclub Friedewald das fünfte Wettinische Jagdturnier. Mit dabei waren Mitglieder des Leipziger Bogenschützenvereins. Traditionell müssen die Athleten einen schwierigen Parcours durchlaufen.