Herr Meyer, 2011 hat Dohma viel mit seiner Kita zu tun gehabt. Wie ist der Stand?
Die Kita inklusive Außenanlagen ist fertig. Ich bin sehr glücklich, dass alles so gut geklappt hat.
Ist damit das Problem der fehlenden Kita-Plätze gelöst?
Nicht ganz. Zwar haben wir durch den Ausbau der Einrichtung nun mehr Plätze zur Verfügung, es gibt aber immer noch Wartelisten. Im kommenden Jahr wollen wir für den Kindergarten Cotta einen Neubau realisieren. Dadurch wird es aber keine zusätzlichen Plätze geben. Doch die Bausubstanz des alten Gebäudes ist in keinem guten Zustand mehr. Würden wir nicht aktiv werden, müssten wir befürchten, dass wir die Einrichtung irgendwann schließen müssten.
Ist der Neubau denn gesichert und wo soll er entstehen?
Hinter der Turnhalle in Cotta. Wir bemühen uns um eine Förderung für den Bau, die ist momentan aber noch offen. Gebaut wird aber auf jeden Fall.
Wie hat sich die Einwohnerzahl in Dohma denn entwickelt?
Ich freue mich weiterhin über viele Geburten, ich musste in diesem Jahr sogar zweimal das Begrüßungsgeschenk nachbestellen. Dass sich die Einwohnerzahl zum Vorjahr trotzdem kaum verändert hat, liegt daran, dass wir in unserem Seniorenheim leider auch einige Todesfälle zu beklagen hatten.
Neben der Kita-Problematik hat Dohma im zu Ende gehenden Jahr auch das Schloss Cotta beschäftigt. Gibt es hier Neues?
Die 200000 Euro Nachzahlung, weil das Schloss in der Vergangenheit nicht immer gemeinnützig genutzt wurde, mussten wir leisten.
2011 wurde ein Solarpark im Ort gebaut, um dieses Projekt ist es aber ruhig geworden.
Ja leider. Der Solarpark läuft zwar, aber wir sind derzeit trotzdem nicht wirklich zufrieden damit. Das Unkraut steht zum Teil höher als die Solarzellen, die versprochenen Bepflanzungen aber fehlen. So läuft bei Regen der Schlamm ins Wohngebiet. Wir haben nun die Stadt Pirna um Amtshilfe gebeten.
Apropos Schlamm, Dohma war auch vom Starkregen im Herbst 2010 betroffen. Was ist seit dem passiert?
Wir haben zweimal Hochwasserschäden beseitigt. Zum einen an der Verbindung zwischen Cotta A und B, und zusätzlich haben wir in Cotta B die Reparatur der Bergstraße abgeschlossen. Offen sind aber noch die Gewässerschäden.
Schauen wir nach vorne. Welche Pläne haben Sie für 2012?
Neben dem Neubau des Kindergartens in Cotta ist die Zufahrt zum Lohmgrund geplant. Zwischen Kirschberg und dem Sportplatz kommt im März ein neuer Fußweg. In Goes sind an die neue Kläranlage inzwischen knapp 50 Parteien angeschlossen. Hier muss nun noch ein Kanal erneuert werden. Das Abwasserbeseitigungskonzept von Dohma ist fertig, es könnte jetzt genehmigt werden. Zudem können wir jetzt den Weg für den Zugang zum Spitzberg nutzen. Dafür müssen wir den Weg aber als Gemeinde auch betreuen.
Dohma wird in Zukunft wohl nicht eigenständig bleiben können. Gibt es schon Gespräche für eine mögliche Fusion? Und wenn ja, mit welchen Partnern?
Wir haben dafür eigentlich noch Zeit bis zum Jahr 2025. Es ist bekannt, dass mir ein Zusammenschluss mit Bahretal und Liebstadt die liebste Lösung wäre. Doch die Wahrscheinlichkeit dafür ist sehr gering. Wir haben kaum eine Chance gegen Pirna. Die Zusammenarbeit innerhalb der Verwaltungsgemeinschaft klappt zwar recht gut, doch glücklich wäre ich über diesen Zusammenschluss dennoch nicht.
Mit dem Tod von Wolfgang Kahrsch haben Sie in diesem Jahr nicht nur einen Gemeinderat verloren, sondern auch Ihren Stellvertreter. Gibt es schon eine Nachfolge?
Nein, die wollen wir Anfang des kommenden Jahres bestimmen.
Das Gespräch führte Alexander Müller