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Wir können besser als Dresden sein!

über Nachbarn,die gerne inder Not helfen

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Von [email protected]

Als 2002 die Flut der Elbe durch Dresden strömte, zig Häuser, Betriebe und Geschäfte flutete, da war die Hilfsbereitschaft groß. Nachbarn haben Nachbarn geholfen. Freunde sind zum Arbeitseinsatz angerückt. Viele Betroffene haben viele gute Seiten an ihren bis dahin unbekannten Nachbarn in Zeiten der Not kennengelernt. Damals war der Tenor in Dresden: Dieses Gefühl der Nähe, der Zusammengehörigkeit und der gemeinsam durchlittenen Zeit erhalten wir uns auch für die besseren Zeiten. Wer heute in Dresden Freunde, Verwandte und Bekannte besucht und danach fragt, hört bis auf wenige Ausnahmen, dass man sich immer noch grüße, aber gemeinsam etwas aufbauen, erhalten oder unternehmen, das gibt es 2010 kaum noch.

Das können wir im ländlichen Raum besser. Hier ist der Faktor Stress, die Pendelei zum Job und der Zu- und Wegzug von Familien zum Hinderungsgrund für ein intensives nachbarschaftliches Verhältnis geworden. Diese Barriere ist durch die Flut gebrochen. Die Alten haben das mehrmals durch. Die Jüngeren haben nun die Chance, von den Alten und der Flut zu lernen. Man kennt sich, man hilft sich.

Den Kontakt zueinander zu halten, wäre zu empfehlen. Denn das ist der Vorteil der Region gegenüber der großen Stadt. Hier trifft man eher die gleichen Leute wieder. Der Kontakt muss nicht einschlafen. Und wenn dann aus dem „Guten Tag“ ab und an mal eine Einladung auf einen Grillabend oder Ähnliches folgt, bleibt der Kontakt auch Jahre nach der Flut erhalten. Wenn der Mut besteht, den Nachbarn zu fragen, ob er beim Hausbau hilft oder einem den Pkw-Anhänger borgt – dann hat das unselige Hochwasser in den Menschen etwas gerade gerückt, was über die Jahre seit DDR-Ende verblasst ist. Dann lebt die Gemeinschaft wieder.