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„Wir wollen den Schwung nutzen“

Die Mitglieder des Dresdner Olympia-Vereins schmiedeten gestern bereits Pläne, wie die nächste Hürde im Bewerber-Marathon für Olympia 2012 zu nehmen ist. So plant Dresden eine Kultur-Olympiade und treibt den Bau von Sportstätten voran.

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Von Bettina Klemm

Kommen die Spiele nach Sachsen, sollen in Dresden bisher nur Wettkämpfe in Tennis, Fußball und Reiten (in Moritzburg) ausgetragen werden. Noch hofft die Stadt, auch im Volleyball mitmischen zu dürfen. Doch da Dresden ohnehin in Sachen Sport höchstens die zweite Geige spielt, will es mit seinen Pfunden auf anderen Gebieten wuchern: Internationale Künstler sollen nach Dresden kommen und eine Kultur-Olympiade austragen. Das wird nicht nur Sportbegeisterte, sondern auch zahlreiche Touristen anlocken.

Vor der Kür steht bekanntlich die Pflicht. Und da hat Dresden noch viel zu tun. Die meisten Sportstätten sind in einem bedauernswerten Zustand. Nun kommen gleich zwei Elemente zusammen: Es gibt Geld, um die Flutschäden zu beseitigen, und Fördermittel für die Olympia-Bewerbung. Das will Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) nutzen, um beispielsweise das Ostragehege zum Dresdner Olympia-Park zu gestalten. Der Nachwuchs bekommt schon einmal bessere Bedingungen, denn der Bau einer Sportschule ist beschlossene Sache. Am 24. April beraten Stadtratsausschüsse über den Bau einer Eishalle für etwa 20 Millionen Euro.

Neben Plänen für ein Olympia-Stadion gibt es weitere für den Bau eines kleineren Fußballstadions für den DSC Fußball-Verein. „Dazu ist eine Fläche unmittelbar hinter der Messe vorgesehen“, sagt Ulrich Finger vom Büro des Oberbürgermeisters. Das Fußballfeld soll mit einer Fläche von 110 mal 70 Meter das bisher größte in Dresden werden. Zunächst sind 5 000 Zuschauerplätze geplant, die Anzahl kann aber in einem zweiten Bauabschnitt verdoppelt werden. Der Bau des Stadions, das mit Solaranlagen und Rasenheizung ausgestattet wird, kostet etwa vier Millionen Euro. Im Sommer 2004 soll es fertig sein.

„Wir müssen den Schwung und die Begeisterung ausnutzen“, sagt Dietmar Haßler. Er ist Mitglied im Dresdner Olympia-Verein, der mit Plakaten, Aufklebern und Veranstaltungen dazu beigetragen hat, die Begeisterung für die Spiele auch in Dresden zu stärken.

95 Firmen und 150 Einzelpersonen gehören zum Verein. „Ich hoffe, dass wir nun, nachdem Leipzig und Partner deutscher Bewerber wurden, mehr Mitstreiter finden. Denn jetzt kommt die Phase zwei, in der wir Voraussetzungen für die Spiele schaffen müssen“, sagt Dietmar Haßler. Er fordert, dass der Sport in Dresden endlich eine höhere Priorität erhält. Es gibt noch nicht einmal ein beschlossenes Sportkonzept. Haßler: „Darauf warten wir schon seit 1990.“

www. dresdner-olympia-verein.de