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Wird der Lutherhof dieses Jahr saniert?

Das Gemeindehaus muss dringend erneuert werden. Noch hakt es an der Finanzierung. Ende Januar entscheidet der Stadtrat, wie viel er dazugibt.

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Von Romy Kühr

Auf den ersten Blick sieht man dem Gebäude Dseinen schlimmen Zustand gar nicht an. Doch das Dach ist marode, es regnet rein, der Putz bröckelt ab. Das Kirchgemeindehaus Lutherhof in Neugersdorf muss dringend saniert werden. Eigentlich möchte die Kirchgemeinde gern in diesem Jahr zumindest Dach und Fassade erneuern, sagt Michael Dießner vom Kirchenvorstand. Ob das gelingt, hängt von der Finanzierung ab – und die steht bisher noch nicht endgültig.

Bei der Stadt Ebersbach-Neugersdorf hat die Kirchgemeinde deshalb jetzt Unterstützung beantragt. Die Kommune fördert über ihre Städtebauprogramme auch private Bauvorhaben zu einem gewissen Teil. Voraussetzung ist, dass der Bauherr einen Eigenanteil sicherstellen kann und der Technische Ausschuss beziehungsweise der Stadtrat den Zuschuss bewilligt. Die Mitglieder des Technischen Ausschusses sind sich einig, dass die Kirche maximal 50000Euro bekommen sollte. Bisher habe man den Zuschuss immer auf 25000Euro beschränkt, wurde kritisiert. Ausschussmitglied Matthias Illner hält dagegen, dass es sich um eine Einrichtung handelt, die für viele öffentliche Veranstaltungen genutzt und wo gute Kulturarbeit betrieben wird.

Der Stadtrat entscheidet

Die Regelung der Stadt zur Förderung aus den Städtebauprogrammen besagt, dass der Stadtrat bis zu 40Prozent der förderfähigen Kosten als Zuschuss für eine Außensanierung bewilligen kann – immer im Hinblick darauf, ob noch genügend Mittel im Fördertopf vorhanden sind. Bei bisher geschätzten Kosten von etwa 344000Euro für Fassade, Dach, Fenster, Außentüren und Putz wären das 140000Euro. Das ist den Bürgervertretern eindeutig zu viel. Auch den Vorschlag, 100000Euro dazu zu geben, weil es sich nicht um ein rein privates Vorhaben handelt, sondern um einen Saal, der auch öffentlich genutzt wird, lehnten die Ausschussmitglieder ab. Denn bis 2014 stünden insgesamt nur noch 175000Euro für die Unterstützung privater Bauvorhaben zur Verfügung. „Wir müssen auch an andere Private und die Wirtschaftsunternehmen denken“, so die einhellige Meinung. Man könne erst einmal eine kleinere Summe zusagen und lieber später einen Nachschlag geben, wenn es noch möglich ist. Außerdem sei zu erwarten, dass die Gemeinde auch von der Landeskirche weitere Zuschüsse erhalten wird.

Das ist zwar der Fall, sagt Michael Dießner. „Es hängt aber widerum von anderen öffentlichen Geldern ab.“ In seiner nächsten öffentlichen Sitzung am 30.Januar wird der Stadtrat entscheiden, mit wie viel Geld er die Sanierung des Lutherhofs bezuschussen will.

Danach kann die Kirchgemeinde prüfen, welche weiteren Zuschüsse sie bekommt. Je nachdem, wie viel Geld zusammenkommt – auch mit den Eigenmiteln der Neugersdorfer Gemeinde – wird entschieden, was gebaut werden kann. Ob noch wie geplant 2012 begonnen werden kann, richtet sich auch danach, wann die Finanzierung steht und Bauarbeiten ausgeschrieben werden können. Das wichtigste ist das Dach, es muss unbedingt dicht gemacht werden, damit es keinen größeren Schaden gibt. „Wenn das Gerüst dafür einmal steht, würden wir auch gern gleich die Fassade mitmachen“, sagt Vorstandsmitglied Michael Dießner. Sonst müsste es später ein zweites Mal aufgestellt werden, was die Kosten wiederum in die Höhe treiben würde. Geplant ist auch ein barrierefreier Zugang, wahrscheinlich über eine Rampe links der Eingangstreppe. In diesem Zusammenhang sind ebenso im Saal bauliche Veränderungen nötig, damit auch Gehbehinderte problemlos in den Veranstaltungsraum gelangen.

Bisher ist das Gebäude nur über Treppen begehbar. Rollstuhlfahrer haben es da ganz schwer. „Es wäre wichtig, dass wenigstens der Saal im Erdgeschoss barrierefreien Zugang hat“, so Michael Dießner. Der Lutherhof wird nicht nur für Veranstaltungen der Kirchgemeinde genutzt. Auch andere öffentliche Versammlungen gab es hier schon, zum Beispiel Einwohnerversammlungen oder Ausstellungen.