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Wissenschaftler begeistern Seifhennersdorfer Abiturienten

Zwei Tage lang standen Grundlagen und Verfahren der Bio- und Gentechnologie im Zentrum des Interesses am Gymnasium Seifhennersdorf. Grund dafür war die Informationskampagne „Science live - Wissenschaft im Dialog“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF).

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Von Kerstin Eiselt

Auf den ersten Blick ist es ein gewöhnlicher Chemieraum, bei genauerem Hinsehen aber wird man stutzig: An den Arbeitsplätzen befinden sich moderne Pipetten, die den bekannten Glasmodellen kaum noch ähneln, und auch zwei Zentrifugen haben die Wissenschaftler mitgebracht.

In Zweier- und Dreiergruppen und Schutzkleidung arbeiteten die Schüler – Kittel, Handschuhe und Schutzbrillen sind Pflicht – und führen unter Anleitung Versuche, wie eine Plasmid-Isolierung, durch (Plasmide sind winzige ringförmige DNA-Moleküle). Dieses Experiment ist in Forschungslaboren bereits Routine und stellt den ersten Schritt bei der Ermittlung eines genetischen Fingerabdruckes dar. Die Begeisterung und das Interesse der Gymnasiasten sind unübersehbar.

„Ich finde es gut, dass die Mittel zur Verfügung stehen, so was in Schulen zu praktizieren“, sagt Christian Brömer (19), der eigentlich nur einfache Tests erwartet hatte und darum von der Professionalität sehr positiv überrascht war. Auch wenn er beruflich lieber andere Wege einschlagen will, hat sich sein Bild von dieser Wissenschaft stark zum Positiven verändert. Unverändert blieb die Meinung von Maren Leschke (18). Sie sah das Ganze von vornherein „nur“ als Bestätigung, später in diesem Bereich tätig zu werden. Nach Meinung von Hendrik Fuchs (19) müssten viel mehr Menschen von den positiven Seiten der Genforschung überzeugt werden: „Da so vieles möglich ist.“

Von den sich eröffnenden Möglichkeiten war auch Sebastian Franke (18) überrascht. Ihn reizt vor allem die Forschung an der DNA. Ob er später selbst in diese Richtung gehen wird, ist er sich noch nicht sicher.

Generell überwog am Seifhennersdorfer Gymnasium ein durchweg positives Bild zur Thematik, Skepsis und kritische Stimmen waren kaum zu hören. Dieses positive Echo erfreute die betreuenden Wissenschaftler Dr. Stefanie Moll und Dr. Susanne Pauly natürlich sehr. Nicht zuletzt, weil es eines ihrer Hauptanliegen war und ist, das Interesse der Bevölkerung zu wecken und zu befriedigen.

Dass dies vorhanden ist, wurde ihnen durch regen Zuspruch am „Nachmittag der offenen Tür“ letzten Montag zum wiederholten Mal bestätigt.

Noch bis zum 21. März ist „Science live - Wissenschaft im Dialog“ in Sachsen unterwegs, dann ist die seit drei Jahren laufende Kampagne des Bundesministeriums beendet.