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Wo der Oberbürgermeister die Tür aufhält

Das neue Bürgerbüro im Bahnhof Potschappel in Freital wird offiziell eröffnet. Die Stadt bietet Führungen an. Dabei ist Spannendes zu entdecken.

Von Tilman Günther
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Oberbürgermeister Uwe Rumberg lädt die Freitaler am 28. Oktober zur offiziellen Eröffnung ins neue Bürgerbüro im Bahnhof Potschappel ein.
Oberbürgermeister Uwe Rumberg lädt die Freitaler am 28. Oktober zur offiziellen Eröffnung ins neue Bürgerbüro im Bahnhof Potschappel ein. © Stadt Freital

Am Montag können Bürger ein bisschen hinter die Kulissen schauen. Das neue Bürgerbüro im Bahnhof öffnet seine Türen. Zu sehen sein werden dann ausnahmsweise nicht nur die öffentlichen Bereiche, sondern es werden Führungen durchs ganze Haus angeboten.

Ab 16 Uhr geht es für die Öffentlichkeit los. Treffpunkt ist die Bahnhofshalle. Führungen starten jede Viertelstunde. Der Eintritt ist selbstverständlich frei. Gezeigt wird das neue Bürgerbüro mit seinem großzügigen Empfangsbereich. Zudem kann man die Büros der Sachbearbeiter sehen, die einerseits im alten Bahnhof untergebracht sind, andererseits aber auch in der neugebauten Etage. Ebenfalls gezeigt werden die Arbeitsräume für die Stadtratsfraktionen, die sich unterm Dach befinden.

Ebenfalls interessant ist der Mehrzweckbereich im Erdgeschoss. Hier können sich Vereine und Initiativen aus der Stadt einmieten, wenn sie zum Beispiel Mitgliederversammlungen abhalten wollen oder auch Workshops oder ähnliches. Die Räume sind in verschiedenen Größen zu haben, da sich der Saal mit einer Trennwand gut teilen lässt. Auch Technik für Präsentationen ist vorhanden. Nicht geeignet sind sie allerdings für private Feierlichkeiten. Dafür werden sie nicht angeboten, heißt es aus der Stadtverwaltung.

Zentraler Anlaufpunkt

Doch der Service für die Bürger soll sich mit dem neuen Bürgerbüro spürbar verbessern. „Das Bahnhofsgebäude ist ein zentraler und wichtiger Punkt für das Stadtviertel“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg (CDU). „Mit der Gebäudesanierung, der barrierefreien Gestaltung und der nachhaltigen öffentlichen Nutzung erfährt der Stadtteil insgesamt eine Aufwertung und Belebung.“ Zudem erfülle die Stadt mit dem zentralen Bürgerbüro die Ansprüche an eine moderne Verwaltung, so der OB weiter. Außerdem habe man die dringend notwendigen Platzkapazitäten für die Mitarbeiter schaffen können. „Ich freue mich über diese Symbiose und das gelungene Projekt und hoffe, dass die Freitalerinnen und Freitaler dieses neue Angebot und den sanierten Bahnhof annehmen“, sagt Oberbürgermeister Uwe Rumberg.

Mit dem neuen Bürgerbüro im ehemaligen Potschappler Bahnhof verbessert die Stadt Freital ihr Dienstleistungsangebot, den Beratungsservice und die Kommunikation mit ihren Bürgern. Die Bereiche Pass- und Meldewesen, Standesamt und Wohngeld werden damit jetzt an einem Ort angeboten. Auch das Sachgebiet Gewerbe befindet sich im Haus. Darüber hinaus ist die Infothek im Bürgerbüro zentraler Anlaufpunkt bei Fragen zur Stadt und zur Stadtverwaltung sowie für den Verkauf von Souvenirs der Stadt und von Fahrkarten des Verkehrsverbundes Oberelbe.

Die Umzüge der einzelnen Bereiche aus dem Rathaus sind inzwischen abgeschlossen, sodass seit Mitte Oktober 2019 der vollständige Betrieb des Bürgerbüros läuft. Zudem sind im ehemaligen Bahnhofsgebäude Beratungs- und Stadtratsfraktionsräume sowie ein öffentlich nutzbarer Mehrzweckbereich zu finden.

Für den Fern- und Nahverkehr mit Regional- oder S-Bahn-Zügen erfüllt das Gebäude auch weiterhin seine Funktion als Zugang zu den Bahnsteigen, die über Treppen oder Aufzug erreichbar sind.

Umbau dauerte zwei Jahre

Der 1855 erbaute und mit einem Bruchstein-Sichtmauerwerk versehene Bahnhof ist ein zentraler Punkt für das Stadtviertel. Im Jahr 2014 erwarb die Stadt Freital das leerstehende Bahnhofsgebäude. 2017 erfolgten vorbereitende Sicherungsmaßnahmen an dem teilweise dreigeschossigen, unter Denkmalschutz stehenden Bauwerk, bevor im Herbst des gleichen Jahres die eigentliche Umbauphase zum modernen Verwaltungsgebäude begann.

Nach zweijähriger Bauzeit ist die grundlegende Sanierung und Erweiterung nun weitestgehend abgeschlossen. Die Neugestaltung der Zwischenbauten, die im Zweiten Weltkrieg durch einen Bombentreffer zum Teil zerstört worden waren, erfolgte nicht nach historischem Vorbild, sondern in Abstimmung mit der Denkmalbehörde bewusst nach modernen Gesichtspunkten. Im Zuge der Sanierung wurde auch das Umfeld neu gestaltet.

Das Vorhaben wird mithilfe von Städtebau-Fördermitteln des Freistaates Sachsen und des Bundes im Programm „SSP Potschappel“ finanziert. Zu den genauen Kosten äußert sich die Stadt erst, wenn alles abgerechnet ist. „Erst dann können wir sagen, wie viel wir für die Sanierung wirklich bezahlen müssen“, sagt Peter Pfitzenreiter, 1. Bürgermeister der Stadt Freital. Ursprünglich hatte man mit 3,5 Millionen Euro gerechnet. Diesen Betrag habe man aus verschiedenen Gründen am Ende aber deutlich überschritten, so Pfitzenreiter.

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