Wenn am Vorabend des 1.Advent fleißig auf Böden gestöbert wird und Nussknacker, Pyramiden oder Engel und Bergmann abgestaubt werden, riecht es im Spielzeugmuseum Görlitz schon nach Weihrauch und Tannenduft. Traditionell am Sonnabend öffnet die neue Weihnachtsausstellung ihre Pforten. „Wenn’s Raachermannel naabelt“ heißt sie und dreht sich rund um die liebenswerten erzgebirgischen Gesellen, die das tun, was alle bald nicht mehr öffentlich dürfen: Rauchen.
Rund 250 Räuchermännchen aus drei Jahrhunderten geben sich in den Vitrinen ein Stelldichein. Die ersten gedrechselten Räuchermänner des Erzgebirges entstanden nach 1850. Ihre geistigen Väter, Gotthelf Friedrich Haustein und Ferdinand Frohs, lösten damit eine Entwicklung aus, die mittlerweile zu einer schier unüberschaubaren Räuchermann-Produktion führte. Und längst ist es nicht mehr die Domäne des Mannes, zu rauchen. Es rauchen Frauen (bzw. ihre Klöße in den Schüsseln), Schornsteine, Öfen, Rumpelstilzchen-Lagerfeuer, Weihnachtselche und gar Elefanten. Traditionell ist es aber der einfache Mann von der Straße gewesen, den man so liebevoll darstellte: Schornsteinfeger, Hausierer, Waldarbeiter oder einfach der Mann von nebenan. Die Sonderausstellung ist übrigens bis 20. Januar zu sehen.
Am 1. Advent lädt das Museum zum Familiennachmittag ein. 14Uhr steht eine Führung durch die Weihnachtsausstellung auf dem Programm, 15 Uhr klopft der bärtige Alte an die Museumstür. Er bringt nicht nur kleine Überraschungen mit, sondern auch Geschichten rund um Weihnachten. Im festlich geschmückten Museum wird 16 Uhr das erste Adventskalendertürchen geöffnet, und mit einem lustigen Weihnachts-Quiz geht der Familientag zu Ende.
Na, wer am 23. Dezember noch kein Weihnachtsgeschenk hat, der kann sich ja eins basteln für Mutti, Vati oder Oma. An diesem Tag und traditionell auch am 26. Dezember heißt es übrigens im Museum wieder: „Hilfe, die Wichtel sind los!“. Da haben sich doch die kleinen Helfer des Weihnachtsmannes in den Museumsvitrinen versteckt. Wer sie alle findet, darf sich bestimmt auf eine Überraschung freuen. (Museum)