dpa
Klingenthal - Die am Freitag aus dem Tierpark im vogtländischen Klingenthal ausgebrochene Wolfsdame „Bärbel“ ist weiterhin in Freiheit. Von dem sechsjährigen Tier gebe es derzeit keine „heiße Spur“, sagte am Montag eine Mitarbeiterin des Tierparks. „“Bärbel“ wird aber noch in unmittelbarer Nähe vermutet, es wird intensiv gesucht.“
Nach Ansicht der Wolfsexpertin Gesa Kluth stellt die Wölfin keine große Gefahr für die Menschen der deutsch-tschechischen Grenzregion dar. „Die Leute sollten jetzt vor allem Ruhe bewahren. Die Geschichte vom bösen Isegrim mit gefletschten Zähnen ist eine Mär“, sagte die renommierte Brandenburger Biologin.
Die Wölfin war in einem Rudel in einem 8000 Quadratmeter großen Freigehege im Bayerischen Wald aufgewachsen und erst am Donnerstag nach Klingenthal gekommen. Sie sollte dem Rüden „Strupp“ zur Familiengründung zugeführt werden. Doch schon nach wenigen Stunden machte sich „Bärbel“ aus dem Staub. Sie überwand die Absicherung des Zwingers sowie stabile Gitter des Freigeheges.
Angestellte des Tierparks, allen voran der Leiter der Einrichtung, versuchten seitdem nahezu ohne Unterbrechung, die Ausreißerin lebendig zu fangen, hieß es. Versuche, die Wölfin mit Betäubungsschüssen außer Gefecht zu setzen, seien ebenso erfolglos geblieben wie das Anlocken mit Ködern.
Der Tierpark Klingenthal wird bei der Suche nach Wolfsdamen für „Strupp“ anscheinend vom Pech verfolgt: Bereits im Februar vergangenen Jahres war eine junge Wölfin ausgerissen und erschossen worden. Eine in diesem Frühjahr nach Klingenthal gebrachte Wölfin verendete nach kurzer Zeit.