Wohnheim in Kleinwachau im Herbst fertig

Das ging schnell: Vom neuen Wohnheim „Tannenhaus“ auf dem Gelände des Epilepsiezentrums in Kleinwachau stehen bereits die Wände und die Fenster sind auch schon drin. Vor wenigen Tagen konnte Richtfest gefeiert werden. Geschäftsführer Martin Wallmann nahm das zum Anlass, dem Bewohnerbeirat schon mal die Räume zu zeigen. Trotz der noch blanken Wände ist zu erkennen, das die Räume hell und großzügig geschnitten sind.
Der Geschäftsführer konnte dabei eine gute Nachricht verkünden. Noch in diesem Jahr, im Oktober, wird das Haus fertig. Ab November kann es bezogen werden. Die zweite gute Nachricht: Auch die veranschlagten Kosten von rund 5,8 Millionen Euro werden nach jetzigem Stand eingehalten. Der Freistaat Sachsen fördert das Projekt mit knapp drei Millionen Euro. Es entsteht ein Wohnheim, in dem Menschen mit Behinderungen leben können, eispielsweise ältere Menschen, die einen Großteil ihres Lebens in Kleinwachau verbracht haben. Für sie sollen angemessene Wohnräume geschaffen werden. Ziel ist es, dass sie ein möglichst selbstständiges Leben führen können.
Angebot an Familien
Durch die unmittelbare Nähe des Krankenhauses ist aber auch eine sehr gute medizinische Betreuung gewährleistet. Bei Bedarf werden sie gepflegt. Außerdem können sie die Freizeit- oder Therapieangebote des Zentrums nutzen. „Sie sollen nicht im Alter in andere Heime verlegt werden müssen“, sagte Martin Wallmann vor einiger Zeit bei der Grundsteinlegung. Insgesamt sollen in dem Haus 40 Appartements entstehen. Die Wohnungen sind für die Betreuung von mehrfach schwerstbehinderten Menschen ausgelegt. Außerdem sind in dem Haus fünf Plätze für eine Kurzzeitbetreuung vorgesehen. Das Angebot richtet sich beispielsweise an Familien, die ein behindertes Kind pflegen, aber sich auch einmal eine Auszeit gönnen wollen. Herkömmliche Kurzzeit-Pflegeeinrichtungen könnten gerade Menschen mit Epilepsie nicht ohne Weiteres aufnehmen.
Entworfen hat den Bau die Firma PlanKonzept GmbH. Das Planungsbüro ist auf solche Gebäude spezialisiert. Die Appartements und die Räume für die Betreuung sind auf drei Stockwerke verteilt. Das Haus ist komplett barrierefrei. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage installiert.
Noch nicht ganz soweit fortgeschritten ist ein weiteres Projekt auf dem Gelände des Epilepsiezentrums in Kleinwachau: ein gemeinsames Schulhaus für die Förderschule Kleinwachau und die Grundschule in Liegau-Augustusbad. Das Haus Grundschule ist zu klein und müsste saniert werden. Außerdem ist es weder erweiterbar noch barrierefrei. Zugleich fehlt auch eine Turnhalle. Sie soll in das neue Haus integriert werden. Der Stadtrat von Radeberg hat dem Projekt bereits zugestimmt.
Das Epilepsiezentrum Kleinwachau stellt das Grundstück zur Verfügung. Beide Schulen bleiben eigenständig, es wird weiterhin zwei unterschiedliche Lehrpläne geben. Nur in ausgewählten Fächern wie Kunst oder Sport könnte es eine Zusammenarbeit geben. Aber Räume wie der Speisesaal oder Fachkabinette könnten gemeinsam genutzt werden.
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