Von Heiko Engel
Noch immer ist unklar, wann die „Sozialtherapeutische Wohnstätte für chronisch psychisch Kranke“ am Holzmarkt gebaut und wie sie finanziert wird. Das Caritas-Sozialwerk hatte dieses Jahr eigentlich die Arbeiten in Auftrag geben wollen.
Gewiss ist zurzeit nur eines: Die Landesregierung hält an dem Projekt fest. „Wir stehen zu der Entscheidung, den Bau zu fördern“, sagte Bernd Thönges, stellvertretender Sprecher des sächsischen Sozialministeriums. Angestrebt werde eine „Verpflichtungsermächtigung“ für 2005, so Thönges.
Das bedeute aber nicht, dass sofort Geld fließe, so Peter Leuwer, Geschäftsführer des Caritas-Sozialwerks in Sachsen. Die Fördermittel würden frühestens 2007 oder 2008 zur Verfügung gestellt. Das Sozialwerk sei aber an einer „schnellstmöglichen Realisierung“ des Projekts interessiert.
Um 2005 mit dem Bau beginnen zu können, habe das Sozialwerk dem Sozialministerium deshalb im März angeboten, die Wohnstätte mit einem Kredit vorzufinanzieren, sagte Leuwer. Als weiteren Finanzierungsweg habe er vorgeschlagen, das Gebäude von einem Investor bauen zu lassen und dann zu mieten. Bis heute warte er auf eine Bewertung der Vorschläge. „Belastbare Aussagen“ zur Finanzierung des Heims hatte auch Kreis-Sozialdezernent Eckhart Friese (CDU) im Frühjahr erwartet.
Leuwer will nicht bis in alle Ewigkeit auf eine Entscheidung warten. „Das Projekt liegt baureif in der Schublade.“ Außerdem werden die neuen Plätze gebraucht, weil die Betriebsgenehmigung für das Heim bei Weißenberg in absehbarer Zeit ausläuft. „Sollte eine Klärung der investiven Förderung bis 2005 nicht möglich sein, wäre abzustimmen, ob das Projekt überhaupt noch weiter zu verfolgen ist“, schrieb der Geschäftsführer dem Ministerium.
Der Freistaat will das zwei Millionen Euro teure Bauprojekt mit über 1,6 Millionen Euro unterstützen, die restlichen 400 000 Euro muss das Caritas Sozialwerk aufbringen.
In der Wohnstätte sollen 32 psychisch kranke Menschen untergebracht werden. „Der Neubau ist notwendig“, sagte Wendelin Bresan, Bereichsleiter beim Caritas-Sozialwerk. Für diese Menschen sei es wichtig, in ihrer gewohnten Umgebung bleiben zu können. Zurzeit lebten Heimbewohner aus Bautzen weit weg von zu Hause in Gröditz bei Weißenberg.