Von Stefan Rössel
Bei der Stadtteilfeuerwehr von Kaitz bemühen sich Führungskräfte jetzt auch darum, Wohnungen für ihre freiwilligen Kameraden zu finden. Wehrleiter Michael Murrmann und Oberbrandmeister Michael Hauck haben Kontakt mit der Wohnungsgenossenschaft „Glückauf“ Süd aufgenommen. Sie wenden sich mit ihrem Hilferuf auch an private Vermieter. Grund ist der Wunsch vieler Mitglieder, näher an das Gerätehaus am Kaitzer Dorfkern zu ziehen.
Hauck arbeitet in der Zwickauer Straße und wohnt auch mit seiner Familie in Plauen. „Wenn ich dort alarmiert werde, brauche ich mindestens fünf Minuten bis zur Feuerwehr. Damit ist die erwünschte Einsatzzeit von zehn Minuten bis zum Unglücksort nicht einzuhalten. Ich komme also oft erst im zweiten Abmarsch zum Einsatz, wenn die erste Gruppe verstärkt oder abgelöst werden muss“, sagt Hauck. Weitere Mitglieder wohnen in Mockritz. Sogar in anderen Stadtgebieten sind derzeit noch Mitglieder der Kaitzer Wehr zu Hause, was eigentlich nicht sein sollte.
Nahe dem Gerätehaus ist vor wenigen Jahren eine Reihe von Neubauten in der Possendorfer Straße errichtet worden. Zwei Kaitzer Wehrleute sind dort untergekommen. „Jetzt haben wir drei Mitglieder, die in unmittelbarer Nähe wohnen“, sagt Hauck. „Aber das sind noch zu wenig. Für die schnelle Bereitschaft sollte schon eine Gruppe von neun Kräften zur Verfügung stehen. Sechs wären das Minimum.“
Wohngemeinschaften für Studenten
Hintergrund der gegenwärtigen Bemühungen ist nicht zuletzt ein neues Einsatzkonzept für die Kaitzer Wehr. Sie möchte jetzt eine Ganztagsbereitschaft aufbauen. „Wir sind gefragt worden. Die Mannschaft hat sich dazu bereit erklärt. Aber die Voraussetzungen sind noch nicht alle gegeben“, stellt Hauck klar. Bei der Kaitzer Wehr würde sich der Schritt schon deshalb lohnen, weil sie die vierthöchste Einsatzzahl unter den Dresdner Stadtteilwehren hat. In dem Einsatzbereich gebe es eine Menge exponierter Objekte mit der Technischen Universität, wissenschaftlichen Instituten, der Autobahn und vielen Wohnheimen.
Die Nähe zur Universität bringt auch eine Besonderheit für die Kaitzer Wehr mit sich. Immer wieder melden sich Studenten, die aus anderen Städten nach Dresden kommen und schon eine Feuerwehrausbildung haben. Die sollen mindestens für die Zeit des Studiums, womöglich aber auch darüber hinaus in die Kaitzer Wehr integriert werden. „Auch für die suchen wir Wohnungen“, sagt Hauck. „Aber keine kleinen Appartements. Wir denken an größere Wohnungen, in denen die Interessierten als Wohngemeinschaften zusammenziehen können.“ Ebenso gibt es in der Jugendwehr Mitglieder, die langsam flügge werden und ihre eigenen Wohnungen suchen. Einige würden die Gelegenheit gerne nutzen, von Gittersee herzuziehen. Aber bei nur 700 Einwohnern hat der Stadtteil kaum Wohnungsreserven.
Hauck hat auch das neue Baulandkataster studiert. Denn zumindest für die älteren Mitglieder kommt auch der Bau eines Eigenheims in Frage. Aber in Kaitz war nur eine freie Baufläche angegeben.
Auch auf politischer Ebene versucht Hauck etwas für den schnellen Wohnungsbau zu bewegen. Als Mitglied im Ortsbeirat Plauen bespricht er solche Probleme mit seinen dortigen Kollegen. Aber insgesamt bleibt der Einsatz privat, und sie können ohne amtliche Autorität nur auf den guten Ruf der Feuerwehr bauen.