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Worauf es jetzt in Görlitz ankommt

Redaktionsleiter Sebastian Beutler kommentiert die aufgewühlte Nachwahl-Stimmung.

Von Sebastian Beutler
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© SZ-Montage

Kein noch so ausgetüftelter Plan kann erreichen, was die Zufälle des Lebens scheinbar mühelos zutage bringen. Einen Tag nach der OB-Wahl gedachte das offizielle Görlitz am Montag den Ereignissen des 17. Juni 1953. Auch wenn sie mittlerweile 66 Jahre zurückliegen, die Erlebnisgeneration hoch im Alter steht, so prägt dieses Datum noch immer das kollektive Gedächtnis dieser Stadt. Es war einmalig, wie Arbeiter und Intellektuelle, Rechtsanwälte und Dreher, Schüler und Angestellte gemeinsam auf die Straße gingen und für wenige Stunden die Macht von der noch jungen SED-Führung übernahmen. Der Aufstand wurde brutal niedergeschlagen, die Freiheit im Keim zerstört. Viele Görlitzer flohen, um nicht im Gefängnis zu landen. Andere ließen alle Hoffnung fahren, dass es mit dem Sozialismus etwas werden könnte.

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