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World Trade Center glänzt wie neu

Bei großer Hitze reinigten Fensterputzer gestern den markanten Glasturm des World Trade Centers.

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Von Ivonne Wistuba

Langsam wippt die Gondel auf und ab, während Fassadenreiniger Mario Kothe die Glasflächen des Turmes am World Trade Center (WTC) reinigt. Ab und zu schaukelt die Hängebühne ein wenig unkontrolliert hin und her. Doch dem 51-Jährigen macht das nichts aus. Er ist bereits seit 1976 Fassadenreiniger. Gestern putzte er mit zwei Kollegen der Firma Wisag den gläsernen Turm des WTCs. Sie erledigten damit die letzten Handgriffe. Denn bereits seit einem Monat wird die Fassade des Gebäudes auf der Ammonstraße gereinigt.

Weil es in den vergangenen Wochen sehr stark regnete, mussten die Arbeiten verschoben werden. Nun konnten Kothe und die anderen Männer endlich den letzten Dreck auf den insgesamt 10 000 Quadratmetern Fassade wegwischen. Allein der Turm hat eine Fläche von 700 Quadratmetern. Diese mussten die Männer gestern säubern. Dabei waren sie mit speziellen Sicherheitsgurten aus Kunststofffasern gesichert.Von der 16. Etage arbeiteten sie sich Stock für Stock bis zur 6. Etage nach unten.

Dabei machte Kothe die große Hitze schwer zu schaffen. Immer wieder lief der Schweiß über sein Gesicht, während er mit einem Gummiabzieher das Wasser von einem Fenster entfernte. An der Fassade gab es kein schattiges Plätzchen. Die Sonne trieb ihm nicht nur den Schweiß auf die Stirn, sondern erschwerte auch die Arbeit. Denn die Reinigungsmittel trockneten zu schnell. Deshalb musste Kothe das Glas ständig neu befeuchten. Das kostete noch mal wertvolle Zeit.

Außerdem konnte der Dresdner seinen Dienst erst später als geplant beginnen. Denn die Technik der Gondel wollte anfangs einfach nicht funktionieren. Deshalb stand er ein wenig unter Zeitdruck. „Ich genieße bei der Arbeit sonst gerne Mal die schöne Aussicht, aber das ist heute durch den Zeitverzug und der Hitze nicht möglich“, sagt er. Trotz der quälenden Hitze spornte er sich weiter an. „Heute war es wirklich anstrengend. Wenn ich Feierabend habe, gehe ich erst einmal schwimmen“, sagt Mario Kothe.