Etwas erstaunt ist Matthias Böhm (Grüne) schon gewesen, dass es im Innenbereich der Stadt ein unbeplantes Gebiet gibt. Bisher habe es nur Probleme in Außenbereichen gegeben, weil für die jeweiligen Areale keine Bebauungspläne vorhanden gewesen sind, so der Zittauer Stadtrat. Dass aber auch für die Fläche zwischen Lutherplatz, Chopinstraße und Schmalspurbahn kein derartiger Plan existiert, findet Böhm nicht in Ordnung. Es sei seiner Meinung nach Aufgabe der Stadtverwaltung, die entsprechenden Pläne zu erarbeiten. Das kann die Stadt aber nur mit einem Auftrag des Stadtrates tun. Deshalb will die Fraktion SPD und Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat einen solchen Antrag einbringen. Voraussichtlich in der Januar-Sitzung sollen die Räte darüber entscheiden, ob für die Fläche zwischen Lutherplatz und Chopinstraße ein Bebauungsplan aufgestellt wird. Für Matthias Böhm liegen die Vorteile auf der Hand: Die Stadt kann mit einem solchen Plan konkrete Vorgaben für eine Bebauung festsetzen. So könnte festgelegt werden, wie beispielsweise die Dächer auszusehen haben oder wie viel von der gesamten Fläche bebaut werden darf. "Die jetzt auf einem Bauschild zu erkennenden Häuser passen sich in keiner Weise an die vorhandene Gründerzeitbebauung auf der gegenüberliegenden Seite der Chopinstraße an", kritisiert der Grünen-Stadtrat. Schlechte Beispiele fallen Böhm gleich mehrere ein. So füge sich der moderne Neubau an der Dornspachstraße, kurz vor der Bahnbrücke, seiner Ansicht nach auch nicht in das umliegende Gründerzeitviertel ein. Und in der Lessingstraße entstehe derzeit ein neues Haus, schräg gegenüber der katholischen Kirche, das für Böhm ebenfalls nicht in die Umgebung passe. "Da haben bei mir alle Alarmglocken geläutet", sagt der Grüne. Die Stadt solle keinen weiteren Fall dieser Art zulassen.