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Zählfehler in der Statistik

Beschäftigung. Die Zahl der Arbeitsuchenden ist leicht gestiegen. Agentur rechnet bei Lehrstellen jetzt völlig neu.

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Von Henry Berndt

Erstmals seit Februar ist die Arbeitslosenquote im Weißeritzkreis und in der Sächsischen Schweiz im August wieder leicht gestiegen. Hauptgrund für die Erhöhung ist laut Arbeitsagentur der Eintritt zahlreicher Schulabgänger in den Arbeitsmarkt. So hat sich die Zahl der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen unter 20 Jahren von Juli auf August nahezu verdoppelt.

Insgesamt waren im August im Agenturbezirk 20 542 Menschen ohne Job. Das sind 328 mehr als im Juli und entspricht einer Quote von 15,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sank diese jedoch dennoch leicht um 0,3 Prozentpunkte. Im Juli hatte die Erwerbslosigkeit im Monatsvergleich den niedrigsten Stand seit 1998 erreicht.

Wie bereits im Juli blieben auch im August wieder ungewöhnlich viele Ausbildungsstellen unbesetzt. 311 offene Plätze sind noch immer über dreimal mehr als 2005. Vor vier Wochen hatte die Agentur verlauten lassen, diese Zahl gebe keinen Anlass zur Sorge, da sie auf „programmtechnischen Umstellungen“ beruhe. Die neuerliche Diskrepanz zwischen freien Stellen und nicht vermittelten Bewerbern erklärt Agentursprecherin Ulla Bartsch mit kurzfristigen Absprüngen zum Schuljahresende. Die Hauptursache wäre jedoch ein Zählfehler. „In dieser Zahl waren bis jetzt auch die rein schulischen Ausbildungsplätze enthalten. Betriebliche Plätze sind nur etwa 30 frei.“

Die leicht gestiegenen Arbeitslosenzahlen werden auch regional deutlich. Während sich die Quote in Dippoldiswalde von 10,9 auf 11,3 Prozent und in Freital von 14,1 auf 14,6 Prozent erhöhte, blieb sie in Pirna (16) und Sebnitz (17,8) nahezu unverändert.