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Zahl der Arbeitslosen in Sachsen gestiegen

Chemnitz - Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Ende Januar waren 432634 Menschen ohne Arbeit, teilte die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Chemnitz mit.

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Chemnitz - Die Arbeitslosigkeit in Sachsen ist zu Jahresbeginn deutlich gestiegen. Ende Januar waren 432634 Menschen ohne Arbeit, teilte die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch in Chemnitz mit. Das sind 17582 mehr als vor einem Jahr und 34760 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote - bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen - lag im Januar bei 19,6 Prozent, nach 18,5 Prozent im Vorjahr und 18,0 Prozent im Vormonat Dezember.

Landesagenturchef Karl Peter Fuß sagte, ein „einmaliger statistischer Effekt“ habe die Zahlen so stark nach oben steigen lassen: Die Zusammenlegung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe zum neuen Arbeitslosengeld II. Es werde damit jetzt „ein realistischeres Bild“ vom Ausmaß der Arbeitslosigkeit vermittelt.

In fünf der zehn Arbeitsagenturbezirke im Freistaat kletterte die Arbeitslosenquote auf über 20 Prozent. Bislang wurde diese Marke in der Vergangenheit nur im Agenturbezirk Bautzen überschritten. Hinzu kamen Leipzig, Riesa, Annaberg-Buchholz und Oschatz.

Ebenso waren nach den Angaben wie jedes Jahr im Januar saisonale Gründe für den Anstieg verantwortlich. Demnach meldeten sich im ersten Monat des Jahres allein aus dem Baugewerbe mehr als 17400 Menschen arbeitslos. Ein weiterer Grund sei die gesunkene Zahl der Teilnehmer an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen. Im Januar seien rund 10000 Sachsen weniger in solche Maßnahmen integriert gewesen als noch im Dezember 2004.

Auch die Arbeitslosigkeit unter Jugendlichen ist stark gestiegen. Aktuell sind 51257 junge Leute unter 25 Jahren ohne Job. Das sind fast 10000 mehr als vor einem Jahr. Fuß kündigte für diese Gruppe verstärkte Anstrengungen an: „In den sächsischen Arbeitsgemeinschaften werden sich 300 Vermittler und Fallmanager ausschließlich um die Jugendlichen kümmern.“

Mit jedem arbeitslosen Jugendlichen werde bis Ende März eine so genannte Eingliederungsvereinbarung abgeschlossen, sagte der Landesagenturchef. Neben den bereits seit 2004 angebotenen Zusatzjobs sollen in Sachsen etwa 6000 weitere Arbeitsgelegenheiten für junge Menschen eingerichtet werden. Fuß: „Die Planungen laufen zurzeit auf Hochtouren.“ (dpa)