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Zahl der Autodiebstähle stark gestiegen

In der Oberlausitz wurden letztes Jahr 576 Kraftwagen gestohlen, darunter waren 255 Versuche. 2007 gab es 358 Diebstähle. Damit stieg die Zahl der Fälle um rund 61 Prozent. Der wirtschaftliche Schaden, der dadurch entstanden ist, beträgt rund 2,755 Millionen Euro.

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Von Irmela Hennig

In der Oberlausitz wurden letztes Jahr 576 Kraftwagen gestohlen, darunter waren 255 Versuche. 2007 gab es 358 Diebstähle. Damit stieg die Zahl der Fälle um rund 61 Prozent. Der wirtschaftliche Schaden, der dadurch entstanden ist, beträgt rund 2,755 Millionen Euro. Das gab, Andreas Baumann, neuer Leiter der Polizeidirektion Oberlausitz-Niederschlesien gestern bekannt.

Soko Mobile kümmert sich

Im Grenzraum zu Polen nahmen der Autoklau sogar um 149 Prozent zu, an der Grenze zu Tschechien um rund 35 Prozent. Die Polizei hat im März 2008 die Sonderkomission „Mobile“ eingerichtet, die sich um Kfz-Diebstähle kümmert. Die Soko-Erkenntnis: Verantwortlich seien in der Regel Banden, die überwiegend aus Polen oder Tschechien kommen.

Momentan ermittelt die Polizei unter anderem gegen eine polnische Gruppe aus dem Raum Zary (Sorau). Auf ihr Konto gehen vermutlich über 80 Vergehen im Raum Bautzen, Kamenz, Hoyerswerda, Weißwasser und Brandenburg. Zwei Verdächtige wurden vor Kurzem in Zary festgenommen. Doch damit sei der Fall noch nicht erledigt, heißt es ausdrücklich.

Autobesitzer teils selbst Schuld

Die Polizei will ab Mai mit einem mobilen Aufklärungsdienst in besonders betroffene Regionen fahren. Beamte wollen Pkw-Besitzer über Schutzmaßnahmen informieren. Nicht selten sei Fahrlässigkeit der Fahrzeughalter Schuld am Diebstahl. Autos würden nicht abgeschlossen, Fenster offen gelassen, wertvolle Gegenstände im Fahrzeug liegen gelassen.

Insgesamt sank die Zahl der Straftaten in der Oberlausitz um knapp 3500 auf 40955. Allerdings werden seit dem Wegfall der Grenzkontrollen viele Vergehen seltener festgestellt – zum Beispiel gefälschte Ausweise. Tötungsdelikte sind in der Region leicht zurückgegangen, von 22 auf 18, darunter zwei Morde. Die Polizei konnte 17118 Tatverdächtige ermitteln. Die Aufklärungsquote sank damit leicht und liegt nun bei knapp 60 Prozent.

Abgenommen hat laut Polizei die Zahl der Verkehrsunfälle. Und zwar um knapp sechs Prozent auf rund 17390. Das sei der niedrigste Stand seit 2001. Im Revierbereich Kamenz gab es rund 2900 Unfälle – insgesamt 120 weniger als vor einem Jahr. Im Revierbereich Hoyerswerda ereigneten sich rund 1640 Unfälle – ein Minus von über 150. Die Autobahnpolizei registrierte zusätzlich rund 550 Unfälle, ebenfalls ein Rückgang. 48 Menschen kamen bei Verkehrsunfällen um Leben. Das waren fast überall weniger als im Vorjahr. Ausnahme waren der Raum Radeberg in Radeberg, hier starben fünf Menschen (2007 waren es drei). In Hoyerswerda gab es neuen Unfalltote, zwei mehr als im Vorjahr.

Vorfahrt nicht beachtet

Häufigste Ursache war laut Polizei die Missachtung der Vorfahrt. Auf Platz zwei folgt Fahren unter Alkoholeinfluss, danach überhöhte Geschwindigkeit und zu geringer Abstand. In 20 Fällen waren Drogen im Spiel. Die meisten Unfälle ereigneten tagsüber, häufigster Unfalltag sei der Freitag gewesen.