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„Zehn Cent mehr für Senf sind nicht schlimm“

Höhere Löhne – höhere Lebensmittelpreise? Ein Gespräch mit Professor Albrecht Löhr von der Berufsakademie Bautzen.

Von Tilo Berger
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Anfang März streikten die Mitarbeiter der Bautzner Senffabrik. Sie wollten mit dieser Aktion auf die Lohnschere gegenüber dem Westen aufmerksam machen.
Anfang März streikten die Mitarbeiter der Bautzner Senffabrik. Sie wollten mit dieser Aktion auf die Lohnschere gegenüber dem Westen aufmerksam machen. © SZ/Uwe Soeder

Bautzen. Vor wenigen Tagen sorgten Bilder von einem Warnstreik vor der Bautzner Senffabrik für Aufsehen. Beschäftigte aus Lebensmittelbetrieben aus der Oberlausitz wollten damit auf die Lohnschere gegenüber dem Westen aufmerksam machen. So bekommen Mitarbeiter von Bautzner im Monat rund 700 Euro weniger als ihre Kollegen bei der Mutterfirma Develey in Unterhaching bei München.

Diese Unterschiede sind nicht mehr hinnehmbar, reagierten zahlreiche Oberlausitzer auf die Bilder vom Warnstreik. Andere mahnten, die Region solle sich lieber mit niedrigeren Löhnen zufriedengeben, weil sonst die Produktion abwandere und Bautzner Senf vielleicht bald aus Rumänien käme.

Was sagt dazu ein Wirtschaftswissenschaftler? Die SZ sprach mit Professor Albrecht Löhr, der an der Berufsakademie Bautzen zwei Studiengänge leitet.

Herr Professor Löhr, was sollen die Oberlausitzer tun: für höhere Löhne kämpfen oder sich mit dem zufriedengeben, was sie bekommen?

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