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Zehn Raritäten bei Museum-digital

Das Großenhainer Museum veröffentlichte jetzt bedeutende Ausstellungsstücke in einer sächsischen Datenbank im Internet.

Von Kathrin Krüger
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In der Sonderausstellung „Sachsens Geschichte unterm Acker" im Museum Alte Lateinschule, hier Valentina Hoffmann, sind die Stücke zu sehen.
In der Sonderausstellung „Sachsens Geschichte unterm Acker" im Museum Alte Lateinschule, hier Valentina Hoffmann, sind die Stücke zu sehen. © Anne Hübschmann

Großenhain. Das Museum Alte Lateinschule festigt seinen Ruf als Heimstadt für einen Teil der bedeutenden Archäologiesammlung von Karl Benjamin Preusker.  Zehn wertvolle Stücke aus der ursprünglich rund  178 Stücke umfassenden Sammlung hat die Einrichtung nun online gestellt: im Projekt Museum-digital für Sachsen. "Diese Datenbank zeigt Leitobjekte aus den Museen des Freistaats", erklärt Großenhains Museumsleiter Jens Schulze-Forster. Es geht also um die besten und wertvollsten Stücke aus jeder Einrichtung. 

Für Großenhain sind das ein tönerner römischer Einhandkrug, der bei Mainz gefunden worden war. Außerdem eine bronzene Zwiebelknopf-Fibel als Gewandverschluss mit plastisch verziertem Fuß und Resten von Vergoldung. 

Auch sie wurde 1828 von Preusker mit über 178 anderen römischen Fundstücken von Joseph Emele in Alzey/Baden Württemberg erworben. Aus der Region Mittelrhein stammt weiterhin eine bronzene Schnalle aus der späteren römischen Kaiserzeit. 

Eine kunstfertige Trompetenfibel ist in der älteren römischen Kaiserzeit um Christi Geburt gefertigt worden.  Ebenso eine Wandscherbe einer Schüssel aus roter Glanztonkeramik (Terra Sigillata) mit umlaufendem Reliefdekor. Eine vorgeschichtliche Wandscherbe stammt aus der jüngeren römischen Kaiserzeit.  

Es gibt einen kleinen bronzenen Ringschlüssel und eine Scharnier-Bogen-Fibel aus römischer Kaiserzeit. Ein weiteres Stück ist eine wertvolle Bronzesichel, die 1854 in Weißig b.N. gefunden wurde und 3000 Jahre alt ist. Noch älter ist eine geschliffene und gebohrte Steinaxt, gefunden bei Nünchritz, mit einem geschätzten Alter von etwa 5000 Jahren. 

Die Datenbank Museum-digital will Einrichtung die Möglichkeit geben, ihre Objekte zu präsentieren und  "mehr von den Schätzen zu zeigen, als in vier, acht oder zwölf Wänden möglich ist." Großenhain hat sich bewusst den Schwerpunkt Archäologie gesetzt, weil Sammler Preusker hier ein Alleinstellungsmerkmal darstellt. 

"Sachsens Archäologie-Geschichte begann vor fast 200 Jahren in Großenhain", heißt es in der Präsentation. "Mit Preusker beginnt auch die Geschichte der Großenhainer Museumssammlung." Hier war also Heimatstandort der wertvollen Preuskerschen Kollektion.

Die sächsische Internet-Plattform umfasst bisher 67 Museen, 96 Sammlungen und 10.250 Objekte.  Mit dabei sind auch das Museum der Westlausitz Kamenz oder die Albrechtsburg Meißen.

https://sachsen.museum-digital.de