Von Andreas Weller
Öffentlichkeitswirksam hat Maximilian Krah den Austritt aus der CDU zelebriert. Und gleichzeitig ein niederschwelliges Angebot für Gleichgesinnte geschaffen, eine Art Resozialisierungsprogramm für CDU-Geschädigte. Seine Internetseite (cdu-austritt) erinnert an das Aussteigerprogramm für Rechtsextreme in Sachsen.
„Das Aussteigerprogramm Sachsen – Wir helfen Dir in eine neue Zukunft und begleiten Dich beim Ausstieg aus der rechtsextremen Szene“, heißt es da. Krah begleitet nun also Noch-CDU-Anhänger aus der schwarzen Szene und den Fängen von Angela Merkel. Alles auf freiwilliger Basis, versteht sich. Darauf haben CDU-Frustrierte nur gewartet. In mehr als 100 Einträgen gibt es dort zu lesen, wer warum raus ist. Es wirkt wie eine Befreiung, dass sich die Leute mal alles von der Seele schreiben können. Gut, Dresdner sind nicht viele dabei. Einer von ihnen hat noch kurz vor seinem Eintrag die Wiederaufnahme in die Partei beantragt, nachdem er bereits im Januar ausgetreten war. Wahrscheinlich, um erneut austreten zu können, weil es einfach so unsagbar frei macht.
Der entscheidende Unterschied zum Aussteigerprogramm des Landes ist aber ein anderer. „Verfangen in Hass, Gewalt und politischem Extremismus?“, wird dort gefragt. „Wir helfen Dir beim Einstieg in Deine Zukunft!“ Bei Krah geht es in die andere Richtung. Er soll sich bereits mit AfD-Größen wie Frauke Petry getroffen haben, um über seine Zukunft bei den Populisten zu sprechen. Das dürfte man dann als Asozialisierungsprogramm bezeichnen. Zeit zu gehen, um es mit Krahs Worten zu sagen.