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Zeitungsgrüße aus Görlitz nach Trier locken an die Neiße

Die Studentin Sandra Behrend bekam von ihrer Görlitzer Oma vor Weihnachten ein SZ-Abo und konnte sich so gut auf ihren Besuch einstimmen.

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Von Christine Marakanow

Sandra Behrend besucht mit ihren Eltern so oft es geht ihre Oma Ursula Scholz in Görlitz. Auch diesmal feierten die Berliner Weihnachten an der Neiße. Damit die Enkelin, die in Trier studiert, sich rechtzeitig auf den Besuch einstimmen kann, wartete die Seniorin bereits vor dem Fest mit einer Überraschung auf. Diese fand Sandra Behrend eines Morgens in ihrem Briefkasten: Eine „Sächsische“ mit dem Görlitzer Lokalteil. „Ich war verblüfft“, gesteht die 24-Jährige. Aber für solch ein Geschenk kam nur die Görlitzer Oma infrage. „Sie liest seit mehr als 50 Jahren die Sächsische Zeitung. Und wir schauen bei unseren Besuchen auch gern in diese Zeitung. Auf den Görlitzer Seiten findet man interessante Kulturnachrichten und manch kritischen Artikel“, sagt Sandra Behrend. Das gefällt nicht nur ihr, sondern auch den Eltern.

Die Kultur in Görlitz genießen

Sandras Mutter lebte bis 1972 in Görlitz. Bei ihren Besuchen und aus der Zeitung erfuhr die Familie, was sich in Görlitz verändert hat. „Sehr viel hat sich hier in den vergangenen Jahren getan“, findet Sandra Behrend. Die Berlinerin, die im dritten Semester Kunstgeschichte, Italienisch und Pädagogik in Trier studiert, und ihre Eltern kommen besonders gern zum „Via Thea“-Straßentheaterfestival oder zum Tag des offenen Denkmals nach Görlitz. Auch die über 80-jährige Oma ist noch sehr an Kultur interessiert. Sie besuche Theateraufführungen, genießt die Natur und geht gern spazieren. „Wir wollten am Heiligen Abend eigentlich zusammen in die Peterskirche gehen. Aber wir kamen erst spät in Görlitz an – zu spät für unsere Oma“, erzählt Sandra Behrend. Deshalb habe sie mit den Eltern um 22Uhr das Konzert genossen. „Am ersten Weihnachtsfeiertag haben wir alle einen schönen Spaziergang im Loenschen Park gemacht. Am Berzdorfer See waren wir auch“, erzählt sie. Gemeinsam habe man dann Uno gespielt. Das Kartenspiel habe sie ganz bewusst verschenkt, damit die Familie an den Feiertagen zusammen etwas unternimmt.

Die Oma überraschte die Familie mit einem selbstgebackenen Stollen nach einem alten schlesischen Rezept. „Lecker und nicht so süß“, urteilt Sandra Behrend. Überraschungen zu Weihnachten müssen sein. „Einmal haben wir sogar den Weihnachtsbaum aus Berlin mitgebracht“, erzählt sie.

„Für meine Oma war diesmal das schönste Weihnachtsgeschenk, dass ich nach Görlitz gekommen bin“, erklärt Sandra Behrend. Dass sie sich auf den Besuch gut einstimmen konnte, dafür habe die Oma mit ihrem Kurzzeit-Abo gesorgt und ihr damit eine Riesenfreude gemacht. Denn in Trier komme die Studentin eher selten dazu, die Zeitung zu lesen. Die Zeitungsgrüße aus Görlitz haben sie beflügelt und ihr Lust auf Görlitz gemacht. Vorgenommen hat sie sich für 2008, so oft es ihre Zeit zulässt, die Oma in der Neißestadt zu besuchen.