Zelten am Forststeig bald wieder erlaubt?

Wer den Forststeig Elbsandstein erwandern will, braucht Zeit. Etwa fünf bis sechs Tage sind nötig, um die rund 110 Kilometer lange Trekkingroute durch die Sächsische und Böhmische Schweiz komplett abzulaufen. Um das in einem Ritt zu schaffen, kann man direkt am Wegesrand übernachten: mit einem eigenen Zelt an vier Biwakplätzen oder in einer der fünf Trekkinghütten. Theoretisch. Denn praktisch sind Übernachtungen am Forststeig wegen der Corona-Pandemie derzeit untersagt. Zu groß ist das Risiko, dass sich Wanderer in den engen Hütten oder beim Campieren gegenseitig mit dem gefährlichen Coronavirus anstecken könnten.
Biwak nur mit genügend Abstand
Die strenge Regel will der Sachsenforst jedoch lockern. Wanderer sollen am Forststeig wieder nächtigen können. Nicht in den Hütten. Dafür in eigenen Zelten. "Wir arbeiten gerade an der Erstellung und Umsetzung eines Konzeptes, sodass wir wahrscheinlich ab dem 25. Mai die Biwakplätze wieder öffnen können", teilt Kerstin Rödiger, Sprecherin des Forstbezirkes Neustadt, mit. Am Forststeig gibt es Biwaks am Taubenteich, Zschirnstein, Spitzstein und nahe Nikolsdorf.

Hier können Wanderer normalerweise in einem Umkreis von 20 Metern in bis zu fünf Zwei-Personen-Zelten für eine Nacht bleiben. Wie viele Zelte und wie viel Abstand in der Corona-Zeit möglich und nötig sind, das testet der Sachsenforst gerade aus. Voraussetzung dafür, dass die Biwakplätze zum Übernachten freigegeben werden, ist die Einhaltung der sachsenweit geltenden Kontakt- und Abstandsregeln.
Forststeigpartner bieten Übernachtungen
Ganz auf Mehrtagestouren müssen Wanderer am Forststeig aber auch so nicht verzichten. Übernachtungen direkt auf der Route sind zwar noch nicht möglich. Dafür gibt es etwas abseits des Pfades mehrere Adressen. Denn die Forststeigpartner dürfen wieder ihre Nachtlager vermieten. "Sie freuen sich, wieder Gäste empfangen zu können", sagt Kerstin Rödiger. Beispielsweise sind in der Alten Gärtnerei in Gohrisch, im Alten Gutshof Papstdorf und bei Natürlich Wolf in Pfaffendorf Übernachtungen nach Voranmeldung möglich.
Verhungern müssen die Wanderer ebenfalls nicht. Das Café Drehscheibe im Nationalparkbahnhof in Bad Schandau hat wieder täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Bergwirtschaft auf dem Papststein hat zudem seit dem 18. Mai regulär montags bis mittwochs von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags bis sonntags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
Wanderer, die den Forststeig auf böhmischem Gebiet nutzen wollen, müssen immer noch mit Einschränkungen rechnen. Sie könnten beim Grenzübertritt nach Tschechien Probleme bekommen, sagt Kerstin Rödiger. Denn die Grenzen zum Nachbarland sind mit wenigen Ausnahmen weiterhin dicht - das gilt auch für die "grüne Grenze".
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