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Zeltlager für Asylbewerber in der Bremer Straße

1 100 Flüchtlinge werden am Wochenende überraschend nach Dresden gebracht. Sie sollen vorübergehend auf einer Brache in der Friedrichstadt leben.

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© Norbert Neumann

Von Juliane Richter

Erst kurz vor 18 Uhr hat die Landesdirektion Sachsen gestern informiert. Demnach wird bereits heute ein Zeltlager für 1 100 Flüchtlinge in der Friedrichstadt errichtet. Weil die Erstaufnahmeeinrichtung in Chemnitz und ihre Außenstellen bereits überfüllt sind, hat der Freistaat kurzfristig nach einer weiteren Notunterbringung gesucht. Dafür greift er auf eine Brachfläche in der Bremer Straße 25 zurück. Schon an diesem Wochenende sollen die ersten Asylbewerber dorthin gebracht werden. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und das Technische Hilfswerk (THW) bauen die Zelte heute auf. Laut THW-Sprecher Ralf Mancke haben Mitarbeiter des THW Pirna und Dippoldiswalde noch gestern Abend den Platz hergerichtet, der bis dahin mit grünem Dickicht verwildert war und auf dem graue Betonplatten liegen. Zudem haben die Mitarbeiter bereits gestern die ersten Zelte in großen Holzkisten angeliefert. Wie viele davon am Ende nötig sind, damit alle 1 100 Menschen Platz finden, konnte Mancke gestern noch nicht beantworten. „Der Stellplan ist noch nicht fertig.“ Heute werden ab 7 oder 8 Uhr morgens rund 50 Helfer vom THW die Zelte errichten. Mit spezieller Bohrtechnik sollen diese im Boden verankert werden, damit sie nicht wegfliegen. Zudem sorgen sie für Strom und Licht auf dem Platz. Der Landesverband des DRK übernimmt derweil die Organisation im Hintergrund und wird die Notunterkunft auch betreiben. Nach Auskunft von Verbandschef Kai Kranich habe der Freistaat schon länger nach geeigneten Flächen in Dresden gesucht. Das DRK war gestern Abend noch mit der Organisation der Feldbetten beschäftigt. „Wir benötigen natürlich auch Toiletten- und Duschcontainer“, sagt Kranich. Wie lange die Notunterkunft in der Bremer Straße bestehen wird, weiß er nicht. Eben so lange, wie sie gebraucht werde. In Oelsa sei eine ähnliche Einrichtung bereits nach vier Tagen wieder aufgelöst worden. Kranich hatte gestern zudem keine Informationen darüber, aus welchen Ländern die Flüchtlinge stammen.

Das Grundstück selbst liegt direkt an der Bundesstraße B6 und grenzt an ein großes Logistikunternehmen. Die Anlieger sollten gestern mittels Handzetteln über die Errichtung des Zeltlagers informiert werden. Laut Unternehmensregister war das Grundstück seit 2005 Firmensitz der Elbenaturstein GmbH, diese hat es aber spätestens 2011 aufgegeben.