Von Nicole Czerwinka
Seit eineinhalb Jahren schon bastelt die Gemeinde Röderaue an der Idee, in einem alten Trafohaus in Koselitz eine Fledermausauffangstation einzurichten. Das Haus steht schon seit der Wende ungenutzt da und soll auf diese Weise einem neuen Zweck dienen.
Doch das gut gemeinte Projekt stolperte dabei in der Vergangenheit über gleich zwei wesentliche Hürden. Zum einen waren die Eigentumsverhältnisse an der Trafostation lange Zeit noch ungeklärt. Zum zweiten musste auch die Finanzierung für das rund 30 000 Euro teure Vorhaben zunächst einmal gesichert werden. Kerstin Tröger von der Gemeinde Röderaue holte sich daher die Sächsische Landesstiftung für Natur und Umwelt an die Seite, um das Vorhaben gemeinsam anzugehen. Und auch in Sachen Eigentum tat sich bald etwas. Der Landesstiftung gelang es schließlich, das alte Trafohaus samt Grundstück anzukaufen. Dank der Stiftung konnte das Gebäude bereits gesichert werden.
Auch konkrete Pläne für das künftige Fledermaushaus liegen längst in der Schublade. Doch am Geld mangelt es nach wie vor. „Wir hatten den Fördergeldantrag schon ausgefüllt, als wir noch auf eine andere Idee kamen“, erzählt Kerstin Tröger. Der geplante Brückenersatzneubau und die beidseitige Erneuerung der Kreisstraße von Streumen bis zum Peritzer Berg scheint nun der willkommene Rettungsanker für die zeitnahe Realisierung des Fledermaushauses zu sein.
Denn im Zuge des Straßenbaus in Streumen müssen einige Bäume weichen. Und hier kommt wieder die Fledermausauffangstation ins Spiel. Diese nämlich soll dem Landkreis nun als hochwertige Ausgleichsmaßnahme für die Rodungen dienen. „Wir haben somit eine Lösung gefunden, die, so denke ich, für alle zufriedenstellend ist“, freut sich Kerstin Tröger, die getrost als Mitinitiatorin des Fledermaushauses bezeichnet werden kann.
Der Landkreis Meißen allerdings will sich nicht zu dem Vorhaben äußern. Bei der Fledermausauffangstation in Koselitz handele es sich um eine Idee, über die man in der Behörde derzeit noch nicht sprechen wolle. Der Grund dafür sei, das Projekt nicht zu gefährden, antwortete Pressesprecherin Kerstin Thöns vor Kurzem auf Anfrage der Sächsischen Zeitung zu dem Thema.
Dabei scheint diese Idee seitens der beteiligten Gemeinden durchaus schon sicher. „Die Fledermausauffangstation in Koselitz kommt“, bestätigt auch der Wülknitzer Bürgermeister Hannes Clauß (parteilos). Sie sei schließlich die Hauptausgleichsmaßnahme für die Baumfällungen an der Kreisstraße in Streumen. Zudem würden auch neben der Kanalbrücke in Streumen noch etwa 15 neue Bäume gepflanzt, sagt Clauß. Darauf haben sich das Landratsamt und der Wülknitzer Gemeinderat geeinigt.