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Ziel: Pro Jahr acht Hektar neuer Wald

Löbaus Stadträte beschließen die Ziele für das Bewirtschaften des Waldes für die nächsten zehn Jahre.

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Von Holger Gutte

Zum ersten Mal wird die Pflege und Bewirtschaftung des Waldes für die Stadt Löbau als Eigentümer in den nächsten zehn Jahren kein Zuschussgeschäft. Wie das funktionieren soll, erklärte Willfried Mannigel den Stadträten noch einmal auf ihrer Sitzung am Donnerstagabend. Der Leiter der Abteilung Privat- und Körperschaftswald des Staatsbetriebes Sachsenforst hatte die Abgeordneten deshalb bereits im Vorfeld schon einmal zu einem Rundgang auf dem Löbauer Berg eingeladen. Reichlich vier Millionen Euro können bis zum Jahr 2017 vorwiegend durch den Verkauf von Holz in den Stadtwäldern Löbaus, zu denen vor allem der Löbauer Berg und der Kottmar gehören, erwirtschaftet werden. Knapp vier Millionen Euro sind hierfür an Ausgaben vorgesehen.

Willfried Mannigel lässt sich natürlich nicht in zehn Jahren auf die Zahlen hin festnageln. Sie basieren vielmehr auf der Basis von Durchschnittsgrößen der letzten Jahre. Orkanschäden, wie etwa durch Kyrill, kann er nicht vorhersagen. Auch nicht, wie sich die Preise für Pflanzen und Holz entwickeln. So ist Holz derzeit sehr gefragt, und der Preis hierfür gestiegen. Aber auch Jungpflanzen für Bäume sind entschieden teurer geworden. „Vor fünf Jahren kostete eine Pflanze beispielsweise noch zwölf Pfennige, heute müssen wir für die selbe Pflanze 50 Cent bezahlen“, schildert er. 80 Hektar sollen trotzdem bis 2017 durch Aufforsten verjüngt werden. Jedes Jahr sind acht Hektar geplant. Gepflanzt werden unter anderem Buche, Eiche, Tanne, Esche, Douglasie und Bergahorn.

Insgesamt besitzt die Stadt Löbau eine Waldfläche von 1767 Hektar. Jährlich sollen hier nun 5,1 sogenannte Erntefestmeter Holz pro Jahr und Hektar geschlagen werden. Das sind 0,8 Festmeter weniger als in den vergangenen zehn Jahren. „Wir hatten zu dieser Zeit im Wald erheblichen Nachholebedarf in der Pflege“, berichtet Willfried Mannigel. Deshalb waren bis vor einem Jahr auch noch acht Waldarbeiter für das Gebiet nötig. Deren Zahl hat sich mittlerweile auf drei reduziert.

Die geringeren Ausgaben bei den Personalkosten sind auch ein Grund dafür, warum sich jetzt das Betriebsergebnis so gut liest, heißt es. Immerhin musste die Stadt Löbau für die Bewirtschaftung und Pflege des Waldes von 1996 bis 2006 insgesamt 1163471 Euro zuschießen. Was mit dem Geld und dem Fleiß der Forstleute geleistet wurde, zollten die Stadträte dennoch mit Anerkennung. Einstimmig beschlossen sie den neuen Zehn-Jahres-Bewirtschaftungsvertrag.