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ZiFru arbeitet wieder – befristet

Die insolvente Zittauer Fruchtveredelungs GmbH (ZiFru) an der Herwigsdorfer Straße hat überraschend den Betrieb wieder aufgenommen: Rund 25 der ehemaligen Mitarbeiter sind zurückgeholt worden, arbeiten auf Grundlage befristeter Arbeitsverträge und trocknen wieder Zwiebeln.

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Von Thomas Mielke

Die insolvente Zittauer Fruchtveredelungs GmbH (ZiFru) an der Herwigsdorfer Straße hat überraschend den Betrieb wieder aufgenommen: Rund 25 der ehemaligen Mitarbeiter sind zurückgeholt worden, arbeiten auf Grundlage befristeter Arbeitsverträge und trocknen wieder Zwiebeln. „Befristet für einen Monat“, sagte Insolvenzverwalter Olaf Seidel gestern auf Anfrage der SZ. Man wolle traditionelle Kunden für den Fall, dass ein Investor gefunden wird und der Firma das Überleben sichert, halten. Der befristete Betrieb werde über die Beteiligten finanziert.

Die Wiederaufnahme der Trocknung bedeutet allerdings nicht, dass das Unternehmen kurz vor der Rettung steht. „Ein Investor ist noch nicht gefunden“, sagte Seidel.

Findet sich kein neuer Geldgeber, dann wird das Unternehmen zerschlagen. Die Maschinen wurden bereits vor Monaten zum Kauf angeboten (die SZ berichtete).

Die Firma ZiFru wurde 1997 gegründet und eröffnete 1998 ihre rund 8,5 Millionen Euro teure Produktionsstätte auf der grünen Wiese. Reichlich 20Beschäftigte stellten mit einem weltweit einmaligen Verfahren Trockenfrüchte und Snacks her. Zwischenzeitlich war nach Angaben des damaligen Geschäftsführers Reiner Hartmann eine Aufstockung der Belegschaft auf bis zu 150 Beschäftigten geplant. Mit entsprechenden Erwartungen verfolgte die Region die Entwicklung der Firma. Stadt, Kreis und Land unterstützten ihre Vorhaben. Tatsächlich investierte ZiFru in den Folgejahren nochmals rund 32 Millionen Euro, allerdings waren selbst in Spitzenzeiten nur rund 40Menschen fest angestellt.

Die Investitionen haben sich nie richtig ausgezahlt: Im Mai 2005 stellte die Firma erstmals den Betrieb ein. Die Belegschaft wurde zwischenzeitlich entlassen. Die Eigner suchten einen Investor. 2006 wurde das Unternehmen für einen Neustart gezielt in die Insolvenz geführt. Ende letzten Jahres ist die Belegschaft erneut entlassen worden.

Die Gründe für das Scheitern sind vielschichtig. Vor allem aber blieben trotz hoher Qualität und anderen Vorteilen der neuen Technik die Kunden aus. Einige Kooperationspartner waren selbst in die Insolvenz gegangen.Auf ein Wort