Zittaus Lebensretter als Videostars

Notfallsanitäter Philipp Herfort wird an diesem Dienstagabend zur Nachtschicht des Zittauer DRK-Rettungsteams gehören. Davon werden hoffentlich möglichst wenig Patienten Notiz nehmen müssen, weil wegen ihnen die 112 gewählt wurde. Wovon aber nicht genug Menschen Notiz nehmen können, ist der anderthalb minütige Film, den der 31-jährige Zittauer über seine Kollegen und ihre Arbeit für die sachsenweite Kampagne "So geht sächsisch" gedreht und produziert hat.
Schon vor zwei Jahren hat Herfort mit dieser Idee beim Freistaat und seiner Kampagne angeklopft. Da war das Interesse gering. "Aber jetzt ist es passender denn je", erzählt er und so erhielt er rasch grünes Licht. Als Notfallsanitäter ist Herfort als Teilzeit-Kraft beim DRK angestellt - weil inzwischen sein Geschäft mit Video- und Fotoarbeit Fahrt gewonnen hat. Beides zu verbinden, war ihm aber ein besonderes Vergnügen.
Echte Sanitäter aus Zittau im Film
Gecastet hat Herfort für das Video zwei seiner Kollegen: Sandy Hähne und Maik Töpler zeigen in dem Film, was so alles zu ihrem Alltag auf und mit dem Rettungswagen gehören kann: Von kleinen Hilfen bei älteren Menschen über große Einsätze, wo sie um das Leben der Patienten kämpfen, bis zum Versorgen von Wunden nach einem Fahrradsturz. In dem Film durfte Herforts Sohn Vincent den verunglückten Radler spielen. Er wurde dafür täuschend echt mit Schminke "verletzt" von einer weiteren DRK-Kollegin, die das richtig gelernt hat und in dem Video Vincents Mutter spielt.

Gedreht haben Philipp Herfort und seine Kollegen die Videosequenzen am 17. April. Eine Woche später - vergangenen Freitag - ist das fertige Werk bereits online gestellt worden. Nun stehen die Zittauer Sanitäter stellvertretend für alle Helfer in Sachsen. Der Film ist trotz dieser Allgemeingültigkeit aber natürlich auch ein Gruß aus der Oberlausitz. Zwar steht keine Gemeinde, kein Ort direkt im Vordergrund. Aber die frühlingshafte Berglandschaft lässt in den Sequenzen ebenso gut die Herkunft erkennen wie das Umgebindehaus, das kurz ins Bild rückt.
Video hat schon viele Fans
Für Philipp Herfort war der Film bereits der zweite, den er in der Kampagne platzieren konnte und der auf diese Weise mit Unterstützung vom Freistaat entstanden ist. Bereits vor zwei Jahren hat er einen solchen Image-Streifen für die O-See Challenge produziert. Mit seinem neuen Werk ist der Wahl-Zittauer, der eigentlich aus Oybin stammt, bislang zufrieden: "Ich war überrascht, wie viele Klicks es in der Kürze der Zeit gegeben hat", sagt er. Auch die Kollegen waren zufrieden mit dem Werk ihres Kollegen und der Grundaussage, den die beiden schauspielernden Retter am Ende sagen: "In außergewöhnlichen Zeiten wissen wir, was zu tun ist. Um Sie zu schützen und für Sie da zu sein - egal, was kommt."